Werden zwei Straßen Grünfläche?
Die Werneuchener Wiese könnte demnächst wachsen
Noch können Autofahrer sie umfahren: die Werneuchener Wiese gleich neben dem Volkspark Friedrichshain.
Doch das könnte sich bald ändern. Der Verordnete Mathias Kraatz (Bündnis 90/ Die Grünen) stellte im Namen von Bürgern den Antrag, dass die Margarete-Sommer- und die Virchowstraße als öffentliches Straßenland entwidmet werden. Kraatz begründet den Antrag damit, dass es im Bötzowviertel, zu dem die Werneuchener Wiese gehört, einen Fehlbedarf von 5000 Quadratmetern Spiel- und Freifläche gibt. „Dieser Bedarf wird weiter steigen, wenn, wie geplant, auf einem Teil der Werneuchener Wiese ein temporärer Schulstandort eingerichtet wird“, so der Bezirksverordnete.
Weder die Margarete-Sommer- noch die Virchowstraße haben als Durchgangsstraßen Bedeutung. Im Prinzip dienen sie nur als Parkplatzflächen. Ohne größeren Aufwand könnten sie zu Spiel- und Freiflächen werden. Die Pankower Verordneten entschieden, sich demnächst im Ausschuss für Verkehr und öffentliche Ordnung mit diesem Thema befassen. Darüber freut sich Chris Lopatta. Er wohnt im Bötzowviertel und hatte 2016 die Online-Petition „Mehr Volkspark Friedrichshain – Weniger Straße“ gestartet.
Chris Lopatta verbringt im Sommer unzählige Stunden im Park. Und er fährt immer wieder an dieser Wiese vorbei Richtung Friedrichshain. Dabei kam ihm die Idee, sie und das umliegende Straßenland in den Volkspark zu integrieren.
Für seine Idee warb Chris Lopatta seinerzeit: „Jeden Tag wird in Deutschland Boden in einer Fläche von etwa einhundert Fußballfeldern versiegelt. Auf Teufel komm raus werden immer mehr Straßen gebaut. Das ist völlig normal und scheinbar leicht durchzusetzen. Umgekehrt wird es schon schwieriger. Dass Straßen zurückgebaut oder ganz entwidmet werden, ist eine Seltenheit. Am Volkspark Friedrichshain könnte es versucht werden.“ Dafür müssten etwa 100 Meter der Virchowstraße und der überwiegende Teil der Margarete-Sommer-Straße entwidmet werden, so Lopatta. Natürlich müsste die Zufahrt zur Tankstelle am Rand der Wiese geklärt werden. Aber die Entsiegelung der beiden kleinen Straßen würde auf einer Fläche etwa so groß wie fünf Fußballfelder mehr Grün bringen.
Über 450 Menschen unterschrieben Lopattas Petition. Doch leider tat sich dann nichts. Deshalb ist er erfreut, dass sich nun die BVV mit diesem Thema befasst. „Die Freitagsproteste von Schülern hatte die Pankower BVV per Mehrheitsbeschluss auf ihrer vergangenen Sitzung begrüßt“, sagt Lopatta. „Da wäre es doch im Interesse des Klimas folgerichtig, beide Straßen in Grünflächen umzuwandeln. Das wäre eine winzige, aber sehr wichtige Reaktion unseres Bezirks auf die #FridaysForFuture.“
Die abgeschlossene Petition findet sich unter https://bwurl.de/134b.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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