Idyllische Lage am Rand
Eine Sanierung des Volksparks Prenzlauer Berg ist angedacht, aber in weiter Ferne

Das Kunstwerk „Tor zum Prenzlauer Berg“ am Rande des Volksparks wurde von Walter Göritz geschaffen. | Foto: Bernd Wähner
4Bilder
  • Das Kunstwerk „Tor zum Prenzlauer Berg“ am Rande des Volksparks wurde von Walter Göritz geschaffen.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Er ist eine der weitläufigsten Grünanlagen im Bezirk. Aber viele haben ihn gar nicht im Blick: den Volkspark Prenzlauer Berg.

Doch gerade in der Corona-Krise, in der Bewegung im Grünen empfohlen wird, wäre er für Bewohner der Innenstadt auch ein grandioser Ausflugsort. Dieser 28 Hektar große Park ist nicht so überlaufen. Vielleicht liegt es daran, dass er ganz am Rand des Ortsteils liegt.

Bis zur Wende ins 20. Jahrhundert war das Volkspark-Gelände Ackerland. Danach entstanden hier überwiegend Kleingartenparzellen. Es wurde Obst und Gemüse angebaut. Doch ab Mitte der 1950er-Jahre wurde die gesamte Fläche umgenutzt. Die damaligen Stadtväter trafen die Entscheidung, große Mengen des Trümmerschutts aus dem im Krieg zerstörten Innenstadtbereich auf dem Gelände zu entsorgen. Wegen der Nähe zur Oderbruchstraße erhielt es den Namen „Oderbruchkippe“.

Zwischen 1954 und 1977 wurden hier 15 Millionen Kubikmeter Schutt abgeladen. Mit den einzelnen Trümmerschichten trug man zugleich Mutterboden auf. Nach und nach wurde die neu entstandene Landschaft mit Pappeln, Eschenahorn und Robinien bepflanzt. 1969 erhielt die Grünanlage ihren Namen „Volkspark Prenzlauer Berg“. Danach überließ man den Park weitgehend der Natur.

Die entwickelte sich in den vergangenen Jahrzehnten prächtig. Während sich der Gehölzbestand überwiegend auf Pappel und Ahorn beschränkt, gibt es eine Vielzahl von Sträuchern und Wildkräuterarten auf den Wiesen. Die Vielfalt lockt Vögel an. Immerhin knapp 60 verschiedene Vogelarten sind bereits im Volkspark beobachtet worden. Aber auch Kunstwerke sind im Park zu finden, wie die „Rodelnden Kinder“ von Erwin Damerow aus dem Jahre 1972. Und am Eingang steht seit 1998 das „Tor zum Prenzlauer Berg“, geschaffen von Walter Göritz.

Allerdings gibt es immer wieder Kritik am Pflegezustand in einzelnen Bereichen. Wie Abgeordnetenhausmitglied Tino Schopf (SPD) aus der Antwort auf eine seiner Anfragen an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz erfuhr, führen drei Mitarbeiter des Straßen- und Grünflächenamts Pankow an zwei Tagen in jeder Woche Reinigungsarbeiten durch. Für eine noch gründlichere Pflege wären zehn Mitarbeiter sowie zwei Park-Ordner nötig. Doch die stehen derzeit nicht zur Verfügung.

Außerdem wäre auch eine Sanierung des Parks angesagt. Für den Beginn stehen zumindest schon einmal zirka 600 000 Euro in der Investitionsplanung 2019-2023. Wie Schopf allerdings auf eine erneute Nachfrage erfuhr, ist in absehbarer Zeit mit einer Sanierung nicht zu rechnen. In Abstimmung der Senatsverwaltung mit dem Bezirksamt teilte man ihm mit, dass für die Vorbereitung derzeit weder die personellen, noch finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen. Ob Fördermittel beantragt werden könnten, werde derzeit zwischen Senatsverwaltung und Bezirk abgestimmt. Eine Entscheidung steht noch aus.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.657× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.996× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.626× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.533× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.