"Peace of Land" muss weichen
Gemeinschaftsgarten sucht Ersatzstandort

Im "Peace of Land" wird ständig neu gepflanzt und experimentiert. Zum Jahresende ist Schluss damit.  | Foto:  Janine Okupnik
  • Im "Peace of Land" wird ständig neu gepflanzt und experimentiert. Zum Jahresende ist Schluss damit.
  • Foto: Janine Okupnik
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Der Gemeinschaftsgarten „Peace of Land“ am Fuße des Volksparks Prenzlauer Berg muss sein Gelände bis Jahresende räumen. Dort wird eine Schulsporthalle gebaut. Einen Ersatzstandort haben die Hobbygärtner noch nicht gefunden.

Einst soll er Schuttplatz der Königlichen Porzellan-Manufaktur gewesen sein. Später diente er als Schulgarten, Bauplatz und als Endlager des Grünflächenamtes für zusammengekehrten Straßendreck. Dann folgten zehn Jahre Leerstand. Die Rede ist von dem knapp 4000 Quadratmeter große Grundstück am Weingarten 14. Dort, am Fuße des Volksparks Prenzlauer Berg, liegt heute der Gemeinschaftsgarten „Peace of Land“. Anwohner haben ihn gegründet, seit 2016 pachten sie das Areal vom Bezirk. Seitdem ist auf dem verwilderten Grundstück viel passiert. Obstbäume wachsen neben Beerensträuchern, es gibt einen Waldgarten und eine Streuobstwiese, Hügelbeete und eine Baumschule, einen Teich und Permakultur, Kompoststationen, eine Kräuterspirale und Pilzzucht, Bienenhaltung und einen Marktgarten, Workshops, ein Café und ein kleines Amphitheater mit Feuerplatz. Neues wird immer wieder ausprobiert. Schüler nutzen den Garten als grünes Klassenzimmer und Studenten als Freiluftlabor.

Doch damit ist bald Schluss. Zum Jahresende soll der Gemeinschaftsgarten weichen. Das Bezirksamt lässt dort eine Turnhalle für die Grundschule im Blumenviertel bauen. Vorschläge, auf Nachbargrundstücke auszuweichen, und eine Petition an das Abgeordnetenhaus brachten nichts. Weil das den Turnhallenbau um Jahre verzögert und deutlich verteuert hätte.

Vom Grünflächenamt bekamen die Hobbygärtner zwar anderswo Flächen angeboten. „Doch sind alle elf Kilometer vom jetzigen Standort entfernt“, teilen die 24 aktiven Gärtner mit. „Es gibt im Team jedoch den Wunsch nach einem nahegelegenen Ort.“ Das könne auch im angrenzenden Friedrichshain oder Lichtenberg sein. Hauptsache, das Grundstück ist groß genug und hat ein Bestandsgebäude. „Und es ist keine Zwischenlösung, sondern ein Ort, an dem Pflanzen und Menschen Wurzeln schlagen können.“ "Peace of Land" ist bei der Suche darum jetzt auf „offene Augen und Ohren der Berliner“ angewiesen. „Die können sich gern direkt bei uns melden.“ So wurde damals schon das heutige Gelände entdeckt: von einer Mutter, die ihre Kinder gerade in die Kita brachte. „Wir hoffen und bitten jetzt, dass die Stadt uns zur Unterstützung für den Umzug oder die Auflösung des Öko-Gartens die Mietzahlungen erlässt“, sagen die Gärtner. Bis dahin wollen sie die verbleibende Zeit vor Ort intensiv nutzen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 90× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 427× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 398× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 830× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.