Der „alte“ Mauerpark wird jetzt aufgewertet
Klimaresistente Bäume und neue Bewässerung geplant
Nach Abschluss der Arbeiten an der Erweiterung des Mauerparks vor zwei Jahren nehmen Senat, Grün Berlin GmbH und Bezirksamt nun die behutsame Sanierung und Weiterentwicklung des „ursprünglichen Mauerparks“ entlang der Schwedter Straße in Angriff.
Die Arbeiten beginnen dieser Tage in einem ersten Bauabschnitt im Bereich des Birkenwäldchens und ziehen sich bis zum Moritzhof hin. Bis 2027 werden mit dem ursprünglichen Mauerpark und einigen ihn umgebenden Arealen insgesamt etwa 135 000 Quadratmeter Parkfläche saniert und ökologisch behutsam weiterentwickelt. Unter anderem wird das Wegenetz überarbeitet, und es werden mehr Bänke und Papierkörbe aufgestellt. Saniert und erweitert werden die bisherigen Spielbereiche. Mit artenreichen, schattenspendenden sowie mehr klimaresilienten Neupflanzungen von Bäumen und Sträuchern soll der Park fit für die Zukunft gemacht werden. Ein teilautomatisiertes Bewässerungssystem soll außerdem für eine nachhaltige Verbesserung des Pflegezustandes der Rasenflächen sorgen.
Der nördliche Bereich des Mauerparks ist der erste von insgesamt vier Teilabschnitten, die in den kommenden Jahren von der landeseigenen Grün Berlin Stiftung im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz erneuert werden. Ein Abschluss der Arbeiten des nun startenden Bauabschnitts rund um die Jugendfarm Moritzhof und im Birkenwäldchen ist für Ende 2024 vorgesehen.
Platz für Natur und Kultur
Aufgrund des hohen Nutzungsdrucks hat die Qualität des 1994 angelegten Mauerparks deutlich gelitten. Ziel der seit 2018 mit den Bürgerinnen und Bürgern intensiv abgestimmten Maßnahmen ist es, die Flächen im und um den beliebten Park klimaangepasst weiterzuentwickeln und zusätzlich für mehr Aufenthaltsqualität zu sorgen. „Der Mauerpark ist einer der attraktivsten Anziehungspunkte für die Menschen aus Berlin und Gäste aus aller Welt“, schätzt Umweltstaatssekretär Markus Kamrad (Bündnis 90/ Die Grünen) ein. „Hier lässt sich nicht nur Sport, Kultur und Erholung genießen. Der weitläufige Park bietet auch Raum für Natur und Artenreichtum mitten in der Stadt. Mit der Weiterentwicklung des Parks fördern wir Flora und Fauna und machen ihn insgesamt klimaresilienter.“
Christian Gaebler (SPD), Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, kommentiert den Baustart: „Bereits eine Million Euro wurden für die vorbereitenden Planungen und in die Beteiligung der Bürger zur Qualifizierung des Parks aufgewendet. Die noch notwendigen etwa 15 Millionen Euro für die bauliche Umsetzung der Instandsetzung des bestehenden Mauerparks wird die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen gemeinsam mit dem Bund zur Verfügung stellen. Es ist uns wichtig, dass diese beliebte und hoch frequentierte Grünfläche in dem eng bebauten Prenzlauer Berg von den Berlinerinnen und Berlinern auch in Zukunft auf vielfältige Weise genutzt werden kann.“
Nutzung hat Spuren hinterlassen
„Der Mauerpark ist ein Ort von berlinweiter Bedeutung und auch ein touristischer Magnet in unserem Bezirk und für Berlin“, sagt Pankows Stadträtin für Ordnung und Öffentlicher Raum, Manuela Anders-Granitzki (CDU). „Die damit verbundene übermäßige Nutzung hat deutliche Spuren hinterlassen. Ich freue mich, dass es nach nunmehr 25 Jahren möglich ist, den Mauerpark grundhaft zu sanieren und instand zu setzen. Ein besonderes Augenmerk werden wir dabei auf eine generationsübergreifende Nutzung und eine deutliche Verbesserung der Barrierefreiheit und der ökologischen Vielfalt legen.“ Christoph Schmidt, Vorstandsvorsitzender Grün Berlin Stiftung, ergänzt: „Nach der erfolgreich abgeschlossenen Erweiterung des Mauerparks 2020 ist es uns ein besonderes Anliegen, auch den ursprünglichen Teil dieses besonderen Parks behutsam und klimaangepasst weiterzuentwickeln.“
Bis voraussichtlich 2024 werden zunächst rund 12 000 Quadratmeter der insgesamt rund 95 000 Quadratmeter großen Rasen-, Wiesen- und Pflanzflächen des „alten Mauerparks“ saniert und punktuell neu angelegt. Ein Teil des vorhandenen Asphalts wird entfernt. Die dann entsiegelten Flächen dienen zum einen der Vergrößerung vorhandener Spielflächen und ermöglichen zum anderen die Anpflanzung neuer Sträucher, Gräser und breitkroniger Bäume. Dank ihrer natürlichen Kühl- und Klimafunktion helfen künftig knapp 70 zusätzliche neue, resiliente Stadtbäume dabei, das innerstädtische Klima zu verbessern. Die Bäume spenden dabei nicht nur Schatten. Sie erhöhen auch die relative Luftfeuchtigkeit und verringern die Temperaturen in der unmittelbaren Umgebung. Eine neue artenreiche Mischung aus 30 Solitärgehölzen, 300 Heckenpflanzen und 2100 Sträuchern bietet zudem Tieren Schutz und Nahrung.
Im Rahmen der Aufwertungsarbeiten werden rund 6000 Quadratmeter bereits vorhandener Spielflächen überarbeitet und erhalten eine verbesserte Ausstattung. Der Spielplatz rund um den Moritzhof wird um 400 Quadratmeter erweitert und erhält neben einer großen Kletterlandschaft auch ein Wasserspiel, was in einem eigenen Beteiligungsverfahren speziell mit Kindern und Jugendlichen abgestimmt wurde.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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