Eine Allee-Reihe muss weichen
Mehrheit der Bezirksverordneten will Gehweg an der Werneuchener Wiese

Während die Eschenalleereihe Richtung Werneuchener Wiese stehen bleiben kann, soll die Baumreihe Richtung Kniprodestraße gefällt werden. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Während die Eschenalleereihe Richtung Werneuchener Wiese stehen bleiben kann, soll die Baumreihe Richtung Kniprodestraße gefällt werden.
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Dort, wo sich seit Jahren am Rande der Werneuchener Wiese/Kniprodestraße ein unbefestigter Weg unter einer Eschenallee befindet, soll ein fünf Meter breiter befestigter Fußweg gebaut werden. Dafür soll die Hälfte der Bäume gefällt werden.

Das entschieden die Pankower Verordneten mehrheitlich auf ihrer vergangenen Sitzung. Für den Erhalt der Allee und der 26 von einer Fällung bedrohten Eschen hatten sich in den zurückliegenden Wochen der Bürgerverein Pro Kiez Bötzowviertel und die GärtnerinnenInitiative Arnswalder Platz stark gemacht.

Der neue befestigte Fußweg soll entstehen, damit Schüler des temporären Schulgebäudes, das gerade auf der Werneuchener Wiese entsteht, sicher zur Schule kommen. Damit die Eschenallee erhalten werden kann und der Schulweg trotzdem sicherer wird, waren in der zurückliegenden Wahlperiode das Schulgebäude und der Haupteingang Richtung Margarete-Sommer-Straße verschoben worden. So werden wohl viele Schüler künftig von der Danziger Straße, wo sich die Straßenbahnhaltestelle befindet, über die Margarete-Sommer-Straße zur Schule kommen.

Aber ein Teil der Schüler wird auch aus dem benachbarten Bötzowviertel oder von der Straßenbahn- beziehungsweise Bushaltestelle über den unbefestigten Weg an der Kniprodestaße zur Schule laufen. Damit auch für sie der Schulweg sicher ist, machten Vertreter des Pro Kiez Bötzowviertel Alternativvorschläge zur Weggestaltung. Unterstützung gab es dafür von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Diese setzte sich mit einem Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) für das Bürgeranliegen und den Erhalt der Eschenallee ein. Frank Brunhorn vom Pro Kiez Bötzowviertel stellte dann auch ausführlich Argumente für den Erhalt der Eschen und Alternativen für den Gehwegausbau vor. Ziel sei es, die vitalen Bäume zu erhalten.

"Keine Kompromisse zu Lasten
der Schulwegsicherheit"

Allerdings stand diesem Antrag ein weiterer von SPD, CDU und Linksfraktion gegenüber, in dem „keine Kompromisse zu Lasten der Schulwegsicherheit an der Werneuchener Wiese“ gefordert wird. Dieser wurde dann auch beschlossen, während der Antrag der Bündnisgrünen und der Bürger abgelehnt wurde. Mehrere Verordnete aus den Fraktionen von SPD, CDU und Linken machten in Redebeiträgen deutlich, dass ihnen die Sicherheit von Schülerinnen und Schülern wichtiger sei als der Erhalt der betreffenden Bäume. „Wir sind sehr froh, dass mit einem klaren Beschluss die große Mehrzahl der Bezirksverordneten ihrer Verantwortung gerecht geworden ist und nunmehr einer sicheren und rechtzeitigen Wegeerschließung bis zur Eröffnung dieser Schule nichts mehr im Wege steht“, sagt Mike Szidat (SPD), der Vorsitzende des Ausschusses für Mobilität und Öffentliche Ordnung der BVV.

Vorgesehen ist nun, dass eine Baumreihe der Allee, und zwar die Richtung Straße, gefällt wird. Die Baumreihe Richtung temporärer Schule bleibt erhalten. Zur Kniprodestraße hin wird noch vor Schuleröffnung ein Gehweg gebaut, der dauerhaft den Anforderungen des Mobilitätsgesetzes entspricht, betont Szidat.

Wie der Verein Pro Kiez Bötzowviertel inzwischen erfuhr, stehen für den neuen Gehweg gemäß Mobilitätsgesetzt Fördermittel der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen zur Verfügung. „Die schöne und vitale Baumallee, deren Lebensdauer Baumgutachter für weitere 30 Lebensjahre prognostiziert haben, hat das Pech, zur Hälfte auf öffentlichem Straßenland und zur Hälfte auf der Grünfläche Werneuchener Wiese zu stehen“, erklärt Petra Wilfert vom Verein Pro Kiez Bötzowviertel nach der Entscheidung der BVV. „Das Straßen- und Grünflächenamt, das ja auch für die Baumreihe auf dem Flurstück ‚Grünfläche‘ zuständig ist, sieht nur die Möglichkeit, die Baumreihe auf der Seite ‚öffentliches Straßenland‘ vollständig zu entfernen, um dort eine Betonfläche anzulegen, anstatt eine Lösung zur Bewahrung der Baumallee zu suchen.“ Später sollen Ersatzpflanzungen für die zu fällenden Bäume erfolgen, teilte man den engagierten Bürgern mit. Doch wann und wo – das konnte dem Verein bisher noch niemand sagen.

Näheres zum Ringen um den Erhalt der Eschenallee findet sich auf www.prokiez.de/trotz-klimanotstand-kein-herz-fuer-baeume-im-bezirksamt.

Während die Eschenalleereihe Richtung Werneuchener Wiese stehen bleiben kann, soll die Baumreihe Richtung Kniprodestraße gefällt werden. | Foto:  Bernd Wähner
Während die Eschenalleereihe Richtung Werneuchener Wiese stehen bleiben kann, soll die Baumreihe Richtung Kniprodestraße gefällt werden. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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