Bezirksamt legt Zwischenbericht vor
Sind Pissoirs unter dem U-Bahnviadukt nötig?
Wer an den Bahnhöfen Eberswalder Straße und Schönhauer Allee unter dem U-Bahnviadukt unterwegs ist, dem wird mitunter ein unangenehmer Geruch in die Nase kriechen. Das trifft auch auf das Umfeld des Bahnhofs Pankow zu.
An allen drei Stationen gibt es mehrere Stellen, an denen immer wieder uriniert wird. Die baulichen Gegebenheiten unter dem Viadukt entlang der Schönhauser Allee sind so verwinkelt, dass sie dazu gerade einladen, in diesen Ecken ein dringendes Bedürfnis zu erledigen. Auch am Bahnhof Pankow gibt es solche Ecken. Der unangenehme Geruch stört viele.
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat das Thema aufgegriffen und auf Antrag der SPD-Fraktion im März einen Beschluss gefasst. Danach sollen an diesen Bahnhöfen nach dem Vorbild am Hamburger Hauptbahnhof Pissoirs aufgestellt werden. Inzwischen hat das Straßen- und Grünflächenamt die Lage analysiert, wie Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (B’90/Grüne) in einem Zwischenbericht mitteilte. Das Amt betont, dass sich im Umfeld der drei Bahnhöfe bereits öffentliche Toilettenanlagen befinden, deren Benutzung allerdings 50 Cent kostet.
Am U-Bahnhof Pankow steht eine Toilette im Bereich Florastraße/ Garbátyplatz neben dem Bahnhofseingang auf einem Grundstück der Deutschen Bahn. Am U-Bahnhof Schönhauser Allee steht eine Toilette an der Kreuzung Schönhauser Allee/ Schivelbeiner Straße auf einer Straßenfläche. Und am U-Bahnhof Eberswalder Straße steht eine an der Kreuzung Schönhauser Allee/ Cantianstraße auf einer Straßenfläche.
Die Toilettenanlagen am U-Bahnhof Pankow sowie an der Cantianstraße sollen gemäß den Vereinbarungen zum Toilettenvertrag des Landes Berlin künftig mit einem kostenfreien Pissoir ausgestattet werden, berichtet Kuhn. Ob damit der Bedarf in den betreffenden Bereichen als gedeckt anzusehen ist, vermag das Bezirksamt noch nicht einzuschätzen. Anders stellt sich die Lage zwischen den U-Bahnhöfen Eberswalder Straße und Schönhauser Allee dar. Der Viadukt steht unter Denkmalschutz. Kuhn bezweifelt, dass das Aufstellen von Pissoirs genehmigt werde.
„Dem Bezirksamt ist gegenwärtig noch nicht bekannt, welches Unternehmen die beispielhaft genannten Pissoirs am Hamburger Hauptbahnhof aufgestellt hat und betreibt. Es müsste aber durch das Bezirksamt in jedem Fall geprüft und mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz abgestimmt werden, ob die Beauftragung eines anderen Betreibers als der Firma Wall GmbH, mit dem bestehenden Toilettenvertrag des Landes Berlin vereinbar wäre.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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