Die Nummer 34 bleibt vorerst defekt: Urplötzlich ist es tatsächlich Winter

Der Eindruck täuscht. Die Laterne Nummer 34 funktioniert immer noch nicht. Damit man sie in der stockfinsteren Umgebung erkennen kann, hellte sie der Reporter mit seinem Blitz auf. | Foto: Bernd Wähner
  • Der Eindruck täuscht. Die Laterne Nummer 34 funktioniert immer noch nicht. Damit man sie in der stockfinsteren Umgebung erkennen kann, hellte sie der Reporter mit seinem Blitz auf.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Es werde Licht! Das wünschen sich die Bewohner aus den etwas zurückversetzen Häusern an der Ella-Kay-Straße, wenn sie sich auf den Weg Richtung Fröbelstraße machen.

Alle Straßenlaternen entlang der Ella-Kay-Straße leuchten. Nur die am Neubau mit der Hausnummer 22 nicht. An dieser Straßeneinmündung ist es zappenduster. Ausgerechnet hier ist der Gehweg etwas uneben. Das Licht der Laterne würde beim Passieren dieses Abschnitts in der dunklen Jahreszeit mehr Sicherheit bringen. Deshalb wandte sich eine Anwohnerin vor etlichen Wochen mit einer Störungsmeldung an BerlinLicht.

Dieser Fachbereich des Unternehmens Vattenfall Europe Netzservice GmbH führt im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt den Betrieb, die Wartung, die Instandhaltung und die Schadensbeseitigung an der öffentlichen Beleuchtung durch.

Weil sich nach ihrem ersten Versuch nichts tat, bewies die Anwohnerin Geduld. Sie wandte sich nach gewisser Zeit noch einmal mit einer Schadensmeldung an BerlinLicht. Keine Reaktion. Auch nach einer dritten Meldung tat sich nichts. Deshalb wandte sie sich an die Redaktion der Berliner Woche.

Der Reporter meldete die Laterne mit der offiziellen Nummer 34 am 7. Dezember erneut bei BerlinLicht als defekt. Außerdem informierte er über die bislang unbeantwortet gebliebenen Meldungen der Anwohnerin. BerlinLicht reagierte binnen Minuten. „Ihre Mail ist bei uns eingegangen und wird schnellstmöglich von uns bearbeitet“, hieß es in der Antwort-Mail.

Aber dann folgte der Absatz: „Auf Grund von priorisiert zu behandelnden Verkehrsunfällen und Sondermaßnahmen sowie witterungsbedingt kann eine Entstörung bis zu 10 Tage in Anspruch nehmen.

Wir sind über eine Mitteilung sehr dankbar, sollte die von Ihnen gemeldete Störung nach diesem Zeitraum immer noch bestehen.“

Nach zwei Wochen: Immer noch keine Ent-Störungsmeldung von BerlinLicht. Der Reporter machte sich erneut abends auf den Weg, um zu prüfen, ob sich was getan hat. Fehlanzeige. Der Bereich um die Laterne: Noch immer stockfinster. So blieb ihm nur der Journalisten vorbehaltene Weg, sich ganz offiziell an den regionalen Pressesprecher von Vattenfall zu wenden.

Pressesprecher Olaf Weidner machte sich umgehend beim Fachbereich BerlinLicht kundig. Dann kam die Antwort: „Die Beleuchtungsanlage ist außer Betrieb weil ein Kabelfehler in der Stromversorgung vorliegt. Die Zuständigkeit für Netzanschlüsse, wie Beseitigung von Kabelfehlern, liegt bei der Stromnetz GmbH, vertreten durch den Netzservice. Die Behebung des Kabelfehlers war bisher nicht möglich, weil eine Baustelle den Zugang zum Kabel nicht zuließ. Die Baustelle ist inzwischen beseitigt. Leider ist durch die Wetterlage, Bodenfrost, eine Behebung des Kabelfehlers aktuell nicht möglich.“ Angesichts der aktuellen Wetterlage sei eine Prognose schwierig, wann die nötigen Reparaturarbeiten erfolgen können, so Weidner weiter.

Als die Anwohnerin sich vor Wochen erstmals an BerlinLicht wandte, die Baustelle war bereits beräumt, herrschten noch milde herbstliche Temperaturen. Die Meteorologen sprachen von einem Wärmerekord-November. Auch im Dezember vermeldete der Deutsche Wetterdienst einen Rekord. Mit durchschnittlichen Tagestemperaturen von 7,1 Grad in Berlin konnte der wärmste Dezember seit 1881 vermeldet werden. Wie gut für BerlinLicht, dass inzwischen tatsächlich Winterwetter als Hinderungsgrund herhalten kann. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 273× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 909× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 252× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.