Holprige Fahrt
Für die Asphaltierung des Großsteinpflasters im Bötzowkiez fehlt das Geld

Wer im Bötzowviertel zu Fuß unterwegs ist, dem begegnen besonders morgens und abends zahlreiche Radfahrer auf dem Gehweg.

Eigentlich ist es ein gutes Zeichen, dass in diesem Kiez so viele Menschen mit dem Fahrrad fahren. Es zeigt, dass sich das Mobilitätsverhalten geändert hat. Auch wenn es Fußgänger ärgert, wenn Radfahrer den Gehweg benutzen, aus Sicht der Radfahrer ist das weitaus sicherer, als das Radeln auf der Fahrbahn.

An den Rändern im Bötzowviertel stehen Autos dicht an dicht, meist im rechten Winkel zur Bordsteinkante. Dadurch ist die Fahrbahn stark eingeengt und oft unübersichtlich. Und wenn dann noch ein Müllauto auf seiner Tour auf der Bötzowstraße halten muss, geht auf dieser Straße kaum noch etwas. Aber nicht nur die Enge auf den Straßen führt dazu, dass viele Radfahrer auf die Gehwege ausweichen. Auf den Fahrbahnen dominiert Kopfsteinpflaster. Und das erschwert das Radfahren erheblich.

Mit dem Ziel, die Situation zumindest auf den beiden wichtigsten Straßen im Kiez, auf der Bötzow- und Hufelandstraße, zu verbessern, befasste sich die BVV vor einem Jahr mit diesem Thema. Weil aufgrund des engen Straßenquerschnitts kein Radweg angelegt werden kann, empfahlen die Verordneten dem Bezirksamt unter anderem, das Großsteinpflaster zu asphaltieren.

Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) berichtet nun allerdings, dass das Bezirksamt mit Vertretern des Senats über die „Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit in der Hufeland- und in der Bötzowstraße zur Förderung des Radverkehrs“ gesprochen habe. Man habe dem Bezirksamt deutlich gemacht, dass eine Asphaltierung einer Fahrgasse in der Hufelandstraße nur aus dem Radverkehrsinfrastrukturprogramm des Senats finanziert werden könnte, wenn sie als Bestandteil einer übergeordneten Fahrradroute Hufelandstraße – Marienburger Straße – Wörter Straße ausgebaut würde. Dieses Projekt würde laut Kuhn aber über mehrere Jahre viel Geld und Kapazitäten binden. Für die Bötzowstraße werde der Senat indes sowieso keine Mittel aus seinem Radverkehrsinfrastrukturprogramm zur Verfügung stellen. Denn diese laufe parallel zur Kniprodestraße, die bereits eine übergeordnete Fahrradroute sei. Dem Bezirk selbst stehen indes keine finanziellen Mittel für die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verfügung, so Kuhn.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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