Eltern und Schüler demonstrierten
Für mehr Sicherheit auf dem Schulweg
„Trampeln für Ampeln“: Unter diesem Motto demonstrierten Schüler und deren Eltern an der Kreuzung Stahlheimer Straße/Ecke Erich-Weinert-Straße für mehr Schulwegsicherheit.
Der Grund für den energischen Protest ist ein „Schildbürgerstreich“. Bis zum September 2021 befand sich vor dem Eingang der Carl-Humann-Grundschule an der Stahlheimer Straße eine Ampel, mit deren Hilfe die Schüler die Stahlheimer Straße sicher queren konnten, auf der auch die Straßenbahnlinie 12 verkehrt.
In direkter Umgebung gibt es weitere Schulen und Kitas mit zusammen rund 2500 Plätzen für Kinder. Außerdem ist vor einem Jahr an der Stahlheimer Straße eine neue Schul- und Vereins-Sporthalle eröffnet worden. Aber nur einen Tag nach Eröffnung der Sporthalle im September vergangenen Jahres ließ das Bezirksamt die einzige Ampel zum Gebäudeblock von Schule und Sporthalle außer Betrieb nehmen. Das geschah im Zuge des seit Jahren laufenden Umbaus von Erich-Weinert-Straße und Stahlheimer Straße.
„Desinteresse und Behörden-Pingpong“
Die Schulkonferenz und die Gesamtelternvertretung der Carl-Humann-Grundschule haben sich seit 2018 mehrfach an die verantwortlichen Stellen gewandt, um die Ampel dauerhaft zu erhalten und eine wirksame Verbesserung der Schulwegsicherheit gefordert. Sie stießen allerdings, so ihre Wahrnehmung, auf „Desinteresse und Behörden-Pingpong“. „Alle sind ‚eigentlich‘ dafür, aber keiner will zuständig sein“, fasst Ralf Anske, stellvertretender Gesamtelternsprecher, zusammen. „Muss erst ein Unfall geschehen, bevor die Verwaltung aus ihrem Winterschlaf erwacht? Müssen wir uns erst zu einer Mahnwache treffen, bevor wir ernstgenommen werden?“
Eltern, Schüler und Pädagogen fordern eine vierseitige Ampel-Vollsignalisierung für die Kreuzung Stahlheimer Straße/Erich-Weinert-Straße, einen Zebrastreifen auf der Stahlheimer Straße in Höhe der Kuglerstraße vor der neuen Turnhalle und ganztags und am Wochenende Tempo 30 auf der Stahlheimer Straße und nicht nur Montag bis Freitag von 6 bis 18 Uhr wie bisher.
Weil bisher alle Briefe der Eltern an Bezirks- und Landespolitiker nicht beantwortet worden sind, entschloss sich die Schulgemeinschaft, auf die Straße zu gehen. Da zumindest einige Bezirkspolitiker bei der Aktion gesichtet wurden, ist davon auszugehen, dass die Situation an dieser Kreuzung und die Schulwegsicherheit demnächst auf der Tagesordnung der Bezirkspolitik stehen werden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.