Kreuz und quer: Neue Parkordnung ist den wenigsten Autofahrern bekannt

Seit dem Sommer gilt auf der Anton-Saefkow-Straße eine neue Parkordnung. | Foto: Bernd Wähner
2Bilder
  • Seit dem Sommer gilt auf der Anton-Saefkow-Straße eine neue Parkordnung.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Anwohner der Anton-Saefkow-Straße sind verärgert. Sie dürfen nur noch längs statt quer in ihrer Straße parken.

Angeordnet wurde diese neue Parkordnung bereits im Juli. Die ersten Anwohner bekamen das aber erst mit, als das Ordnungsamt Knöllchen verteilte. Auf Anfrage des SPD-Verordneten Mike Szidat musste der bislang zuständige Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) einräumen, dass „die eigentlich beabsichtigte Anwohnerinformation nicht erfolgte“, was man im Amt bedaure. „Woran dies lag, lässt sich im Nachgang nicht mehr ergründen“, so Kirchner. „Der Vorgang wurde aber ausgewertet, um eine Wiederholung auszuschließen.“

Kirchner erläutert dann auch den Grund für die Änderung der Stellplatzordnung. Die Anton-Saefkow-Straße ist recht schmal. Deshalb ist sie eine Einbahnstraße. Genutzt wird sie als solche nicht nur von Pkw- und Kradfahrern, sondern auch von Radfahrern. Bisher durften die Autofahrer schräg zur Fahrbahn parken.

Seit längerer Zeit forderten der ADFC und der BUND im FahrRat Pankow, die Öffnung der Einbahnstraße für den Radverkehr in der Gegenrichtung. Das Bezirksamt sagte diesem Gremium schließlich im April die Umsetzung dieser Maßnahme zu. Nach Abstimmung mit der Polizei ordnete die Pankower Straßenverkehrsbehörde schließlich eine Öffnung der Anton-Saefkow-Straße für den Radverkehr in beide Fahrtrichtungen an.

Damit verbunden war die Anordnung einer neuen Aufstellordnung für Pkw. Diese dürfen nur noch längs zur Straße parken. Der Grund: Ausparkende Autos sollen entgegenkommende Radfahrer sicher erkennen können.

Seit Wochen wird nun am Rand der Anton-Saefkow-Straße mal so, mal so geparkt. Offenbar weiß niemand so richtig, was Sache ist. Deshalb stellte die SPD-Fraktion in der Novembersitzung der BVV einen Antrag, mit dem sie eine erneute Änderung der Parkordnung in die Diskussion bringen möchte. Sie fordert, dass das Bezirksamt in einem zeitlich begrenzten Pilotprojekt wieder ein Schrägparken anordnen soll. Die Autofahrer sollen allerdings rückwärts einparken, sodass beim Ausparken weiterhin eine Sichtbeziehung zu Radfahrern gewährleistet ist. Dieses Projekt soll dann evaluiert werden.

Der Vorteil am Schrägparken in dieser Straße ist, dass wieder mehr Parkplätze zur Verfügung stehen würden. Immerhin ist das Gebiet Teil der Parkraumbewirtschaftung. Mit der seit Sommer geltenden Parkordnung gehen dem Bezirk also auch Einnahmen verloren.

Dieses Thema wurde nun im Verkehrsausschuss der BVV diskutiert. Dabei wurde deutlich: Im Vorfeld der Anordnung der neuen Parkordnung wurden von Verkehrsexperten bereits Pro und Contra ausführlich abgewogen. Im Ergebnis wurde die jetzige Parkordnung festgelegt. Weil aber weder Anwohner noch etliche Verordnete nachvollziehen können, warum nur noch längs geparkt werden darf, verständigten sich die Ausschussmitglieder, darauf, dass das Bezirksamt auf einer nächsten Sitzung des Verkehrsausschusses alle Möglichkeiten des Parkens in der Anton-Saefkow-Straße vorstellen soll. Dabei sollen dann Vor- und Nachteile der jeweiligen Variante dargestellt werden. Danach wird der Verkehrsausschuss entscheiden, wie weiter zu verfahren ist. BW

Seit dem Sommer gilt auf der Anton-Saefkow-Straße eine neue Parkordnung. | Foto: Bernd Wähner
Derzeit wird in der Anton-Saefkow-Straße mal längs, mal quer geparkt.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 302× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 601× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 582× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.004× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.