Die letzte Meile mit dem Lastenrad
Paketzusteller, Bundesministerium und Senat ziehen positive Bilanz für das Pilotprojekt

Die Zusteller von fünf Logistikunternehmen werden ein weiteres halbes Jahr vom Mikro-Depot aus Pakete mit dem Lastenrad zustellen. | Foto: Bernd Wähner
8Bilder
  • Die Zusteller von fünf Logistikunternehmen werden ein weiteres halbes Jahr vom Mikro-Depot aus Pakete mit dem Lastenrad zustellen.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Vor einem Jahr ging es das Pilotprojekt KoMoDo an den Start. KoMoDo steht für „Kooperative Nutzung von Mikro-Depots durch die Kurier-, Express- und Paket-Branche für den nachhaltigen Einsatz von Lasträdern“. Nun konnten die Projektpartner, das Bundesumweltministerium, der Senat und fünf Logistikunternehmen eine erste positive Bilanz ziehen.

Seinen ersten Berliner Standort hat KoMoDo an der Straßenbahnwendeschleife an der Eberswalder Straße. Dort stehen seit vergangenem Sommer mehrere Container, zwischen denen Zeltplanen aufgespannt sind. Wer etwas genauer hinschaut, wird dort auch die Namen bundesweit agierender Logistikunternehmen entdecken: DHL, DPD, GLS, Hermes und UPS. Das ist die Ausgangsbasis für ein bundesweit einmaliges Modellprojekt. Von dort aus fahren Paketzusteller in den Prenzlauer Berger Kiez – allerdings nicht mit dem Kleintransporter, sondern mit Lastenrädern. Mit denen fahren sie kleine bis mittelgroße Pakete in einem Radius bis zu drei Kilometer aus. Von Lastern werden die Pakete zuvor bis zur KoMoDo-Basis angeliefert und dann bis zur endgültigen Zustellung zwischengelagert.

Die zwölfmonatige Testphase habe gezeigt, dass der Einsatz von Lastenrädern und die gemeinsame Nutzung eines Mikro-Depot-Standorts durch mehrere Paketdienstleister funktioniert, sagt Hartmut Reupke, Leiter der Verkehrsabteilung in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Der Einsatz von Lastenrädern auf der letzten Meile sei umweltfreundlich, da Fahrten mit konventionellen Lieferfahrzeugen ersetzt werden. Im zurückliegenden Jahr konnten so rund elf Tonnen Kohlenstoffdioxid im Vergleich zu konventionellen Zustellfahrzeugen eingespart werden. Täglich waren bis zu elf Lastenräder im Kiez rund um die Eberswalder Straße im Einsatz. Diese legten insgesamt über 38 000 Kilometer zurück. Die aber sicher beeindruckendste Zahl: Die Zusteller lieferten in den vergangenen Monaten rund 160.000 Pakete mit Lastenrädern aus.

Für die beteiligten Paketdienstleister scheint sich die Art der Paketauslieferung ebenfalls zu rechnen. Sie werden, auch nach Ende der öffentlichen Förderung durch den Bund, ab diesem Monat auf eigene Kosten den jetzigen Standort zunächst bis Ende des Jahres weiter nutzen. Das Bezirksamt hat die verlängerte Flächennutzung bereits genehmigt.

Darüber hinaus wird die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz auf der Grundlage der Projektergebnisse gemeinsam mit den Bezirken nach geeigneten Standorten für weitere Mikro-Depots in Berlin suchen. Gemeinsames Ziel ist es, im kommenden Jahr drei bis fünf neue Standorte einzurichten.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 162× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 483× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 451× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 884× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.