Raderfahrungen zwischen Barnimhöhe und Urstromtal
Die steilsten Straßen von Berlin. Was kann ich mit dem Rad hier erleben?
Nahe dem Senefelderplatz wohnend bin ich oft auf dem Hang zwischen Barnimhöhe und Urstromtal unterwegs. Der Höhenunterschied beträgt etwa 17 m. Dieser Hang wird seit alters her Prenzlauer Berg genannt und gab 1921 dem Stadtbezirk – heute Ortsteil von Pankow – seinen Namen. Der ca. 4 km entfernte Hang am südlichen Rand des Urstromtals hinauf zum Teltow hat die fast vergessene Bezeichnung Tempelhofer Berg.
Risiken auf der Veteranenstraße
Sowohl abwärts wie auch aufwärts fahrradunfreundlich
Die Veteranenstraße ist eine der steilsten Straßen von Berlin. Ähnlich ist die Methfesselstraße, die allerdings verkehrlich einen ganz anderen Charakter hat. Auf der Veteranenstraße abwärts rollend wird eine bedeutende Geschwindigkeit erreicht. Wegen der parkenden Autos ist im rechten Straßenbahngleis zwischen den Schienen zu fahren. Im unteren Teil soll auf das Pflaster rechts gewechselt werden. Zwar stürzte ich noch nie in diesem Bereich, doch auch mir Helm fühle ich mich in der Situation nicht sehr wohl. Hinzu kommt die doppelte LSA, vulgo Ampel, an der Kreuzung mit der Brunnenstraße. Da ist vorausschauend die Geschwindigkeit zu drosseln und auf dem letzten Straßenabschnitt wieder zu gewinnen, so dass bei Grün ohne zu stoppen mit Schwung in die Invalidenstraße gefahren werden kann. Dort ist dann wenigstens Asphalt unter den Rädern.
Aufwärts ist schon eine gute Gangschaltung äußerst hilfreich. Trotzdem fühle ich mich langsam fahrend und von ungeduldigen Autofahrern überholt werdend nicht recht wohl. Zum Glück kann wenigstens in den ersten zwei Dritteln des Aufstiegs auf den Weg innerhalb des Weinbergsparks ausgewichen werden. Wenn wieder die Fahrbahn benutzt werden muss, ist zumeist der stoßweise Autoverkehr gerade vorbei.
Gutes Rollen auf der Schönhauser Allee
Die Schönhauser Allee ist weniger Steil. Hier kann auf einem Radweg bequem gerollt werden. Sofern das eigene Rad schneller rollt als die meisten anderen, ist man gewiss gut geölt zu haben.
In Fortsetzung dieses Weges hat man einen nicht mehr unbekannten „Schleichweg“ ins Zentrum. Es geht kurz über die Alte Schönhauser Straße und Linienstraße zur Max-Beer-Straße und dann weiter geradeaus bis hinter das Zeughaus.
Aufwärts ist die Steigung der Schönhauser Allee gut zu bewältigen, allerdings ist im ersten Teil der dort schmale Gehweg mit Tischen und Stühlen weitgehend zugestellt, so dass Fußgänger zwangsläufig bis auf den Radweg kommen. Das Ordnungsamt scheint hier mehr Herz für Geschäftsinteressen als für Fußgänger und Radfahrer zu haben.
Auf der Bernauer Straße ist gut zur Spree zu kommen
Die Bernauer Straße, gut über die asphaltierte Schwedter Straße zu erreichen, bietet zur Spree hin und auch zurück einen bequemen Weg in das Urstromtal. Der Höhenunterschied wird über eine längere Strecke überwunden, so dass kein besonderes sondern ein einem leichte Rückenwind entsprechendes Gefälle und auch keine besonders auffällige Steigung den Radfahrer über Gebühr beeinträchtigt.
Schlagwörter: Gefälle, Steigung, Straßenbahngleise, Schleichweg, Einengung durch Tische und Stühle
Autor:Klaus Krause aus Prenzlauer Berg |
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