Abschlussbericht Mitte 2024
Teurer Versuch mit grünem Asphalt

In einem Bereich der Grellstraße wird derzeit grüner Asphalt für Radwege getestet. Von der Grünfärbung ist inzwischen allerdings nur noch wenig zu sehen. | Foto: Bernd Wähner
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Um Radwege auf Hauptverkehrsstraßen im Interesse der Verkehrssicherheit sichtbarer zu machen, lässt der Senat nach und nach grüne Farbe auf sie auftragen. Doch in der Vergangenheit war die Haltbarkeit dieser Farbschicht nicht immer von langer Dauer. Deshalb wird eine weitere Möglichkeit der Beschichtung auf der Grellstraße getestet.

Dort wurde im Rahmen der Sanierung des Radfahrstreifens im Bereich der südlichen Straßenseite zwischen Prenzlauer Allee und Greifswalder Straße grün gefärbter Asphalt aufgetragen. Dieser wird nun „hinsichtlich relevanter Eigenschaften wie Griffigkeit, Sichtbarkeit und Haltbarkeit untersucht und mit den bisher in Berlin eingesetzten grünen Radwegbeschichtungen mit Kaltplastik und Epoxidharz verglichen“, berichtet Verkehrsstaatssekretärin Claudia Elif Stutz (CDU) auf Anfrage von Abgeordnetenhausmitglied Tino Schopf (SPD).

Das Auftragen des grüngefärbten Asphalts ist allerdings teurer als das Einfärben des Radstreifens. Das bisher übliche Einfärben kostet zwischen 30 und 40 Euro pro Quadratmeter. Für die Herstellung der etwa vier Zentimeter dicken grünen Asphaltschicht in der Grellstraße betrugen die Kosten 75 Euro pro Quadratmeter. Die Untersuchung der Eigenschaften des grünen Asphalts für Radwege hat die Planergemeinschaft Verkehr (PGV) Hannover übernommen. Vorgesehen ist, dass sie ihre Untersuchung Mitte 2024 abschließt.

Allerdings werden die Ergebnisse der Untersuchung dieser Teststrecke keinen Einfluss auf die weitere Gestaltung der Radverkehrsanlage auf der Grellstraße haben, erführt Tino Schopf von Staatssekretärin Claudia Elif Stutz. Dort sollen in einem 2. Bauabschnitt die südliche Fahrbahn zwischen Greifswalder und Kniprodestraße, in einem 3. Bauabschnitt die Fahrbahn zwischen Kniprode- und Greifswalder Straße und in einem 4. Bauabschnitt die nördliche Fahrbahn zwischen Greifswalder Straße und Prenzlauer Allee mit einem Radstreifen ausgestattet werden.

Diese Bauabschnitte befinden sich bereits in Planung, so die Staatssekretärin. Die Planung soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden, sodass im Frühjahr 2024 mit dem Bau begonnen werden kann. Ziel sei es, die Radverkehrsanlage auf der Grellstraße im Herbst 2024 abzuschließen.

"Das ist in meinen Augen weder nachhaltig noch zielführend.“

Die Verwendung von grüngefärbtem Asphalt sieht der Verkehrsexperte Tino Schopf kritisch. „Prinzipiell sind solche Weiterentwicklungen begrüßenswert“, sagt er. „Zwei Dinge stören jedoch. Zum einen ist der neuartige Asphalt knapp doppelt so teuer wie die bisherigen grünen Radwegbeschichtungen. Zum anderen hat gefärbter Asphalt den Nachteil, dass bei einer Umwidmung der Fahrbahn oder einer geänderten Verkehrsführung nicht immer eine neue Beschichtung aufgebracht werden kann, sondern der Asphalt unter Umständen vollständig entfernt und neu aufgebracht werden muss. Das ist in meinen Augen weder nachhaltig noch zielführend.“

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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