Ampeln oder Zebrastreifen
Zwei Anträge für mehr Schulwegsicherheit
Unter dem Motto „Trampeln für Ampeln“ demonstrierten Schüler und Eltern Ende vergangenen Jahres an der Kreuzung Stahlheimer Straße/Ecke Erich-Weinert-Straße für mehr Schulwegsicherheit. Nun nahm sich die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) des Themas an.
Linksfraktion und SPD beantragten, dass sich das Bezirksamt bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz dafür einzusetzen soll, dass an der Kreuzung Stahlheimer Straße/Erich-Weinert-Straße eine Lichtsignalanlage zu allen vier Seiten der Kreuzung eingerichtet wird. Diese Ampelregelung bezeichnet man als "Vollsignalisierung einer Kreuzung". Außerdem soll die derzeit nur abschnittsweise und zeitbegrenzt geltende Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 auf die gesamte Stahlheimer Straße ausgeweitet und zeitunabhängig angeordnet werden.
Grüne mit eigenem Antrag in der BVV
Unabhängig von diesem Antrag fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einem eigenen Antrag, dass sich das Bezirksamt für eine Erhöhung der Schulwegsicherheit an der Erich-Weinert-Straße in Höhe der Stahlheimer Straße einsetzen soll. Das könnte zum Beispiel durch einen Fußgängerübergang geschehen, so der bündnisgrüne Vorschlag. Außerdem solle sich das Bezirksamt bei der zuständigen Stelle der Senatsverwaltung dafür einzusetzen, dass an der Stahlheimer Straße und an der Wichertstraße Dialogdisplays installiert werden, die Autofahrer auf das Tempo 30 deutlicher hinweisen.
Der Grund für diese beiden Anträge ist ein „Schildbürgerstreich“. Bis zum September 2021 befand sich vor dem Eingang der Carl-Humann-Grundschule an der Stahlheimer Straße eine Ampel. Vor einem Jahr eröffnete an der Stahlheimer Straße eine neue Sporthalle für Schul- und Vereinssport. Aber nur einen Tag nach Eröffnung der Sporthalle im September 2021 ließ die Senatsverkehrsverwaltung die einzige Ampel zu diesem Gebäudeblock außer Betrieb nehmen – und baute stattdessen weiter südlich eine neue Ampelanlage in Richtung Humannplatz.
Doch kaum ein Schüler überquert über diesen Umweg zur südlicheren Ampel die Straße. Deshalb wandte sich die Gesamtelternvertretung der Schule an die zuständige Senatsverwaltung und forderte, die Ampel wieder aufzubauen. Das lehnt die Verkehrsverwaltung bisher ab. Die Protestaktion „Trampeln für Ampeln“ zeigte zumindest im Bezirk Wirkung, wie die beiden BVV-Anträge zeigen.
Ab 2025 werden zwei Brücken saniert
- mehr Verkehr auf der Stahlheimer Straße
Die Verordneten von SPD- und Linksfraktion weisen in ihrer Antragsbegründung nicht nur auf die schwierige Situation vor der Schule hin, sondern werfen auch einen Blick in die Zukunft. Die Senatsverwaltung bereitet nämlich die Sanierung der Brücken Schönhauser Allee sowie Dunckerstraße ab 2025 vor. Spätestens dann ist mit erheblich mehr Verkehr auf der Stahlheimer Straße durch Umleitungs- und Ausweichverkehr zur rechnen. Und spätestens dann muss es auch eine sichere Querungsmöglichkeit vor der Carl-Humann-Grundschule geben. Mit den beiden jetzt vorliegenden Anträgen werden sich die Verordneten im Ausschuss für Mobilität und öffentliche Ordnung befassen, ehe sie eine Entscheidung treffen.
Mehr zur Initiative „Trampeln für Ampeln“ ist auf trampeln-fuer-ampeln.de zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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