Verfahren läuft noch
Zweiter Zugang zum S-Bahnhof Prenzlauer Allee seit mehr als 25 Jahren im Gespräch
Seit mehr als 25 Jahren wird über den Bau eines zweiten Zugangs zum S-Bahnhof Prenzlauer Allee diskutiert. Doch bis der Ausgang gebaut werden kann, wird noch geraume Zeit vergehen.
Dieses Resümee lässt sich nach einer Antwort von Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) auf eine Bürgeranfrage von Bert Becker ziehen. Wegen eines fehlenden zweiten Zugangs müssen täglich Hunderte Schüler und Anwohner etwa zehn Minuten Umweg in Kauf nehmen. Als das Eisenbahnbundesamt vor einigen Jahren ein Planfeststellungsverfahren für einen zweiten Zugang einleitete, hofften sie, dass sich in der Sache etwas bewegt. Doch noch immer sind keine entsprechenden Bauarbeiten in Sicht. Der Grund: Das Planfeststellungsverfahren sei immer noch nicht abgeschlossen, berichtet Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (B’90/Grüne).
Damit entwickelt sich das ganze Vorhaben zu einem echten Langzeitprojekt. Immerhin ist dieser zweite Zugang bereits seit 1993 im Gespräch. Seinerzeit gab der Senat den zweiten Zugang für den Bahnhof bei der Deutschen Bahn AG in Auftrag. Offenbar geriet das Vorhaben dann aber in Vergessenheit. Im Frühjahr 2007 gab es vom Senat auf Anfrage des Bezirksamtes die Auskunft, dass der Ausgang immer noch bei der Bahn bestellt ist. Man halte an diesem Vorhaben fest. Ein Jahr später lagen mehrere Planungsvarianten vor. Favorisiert wurden eine Erschließung des Bahnhofs über ein Grundstück im Bereich Ahlbecker und Kanzowstraße. 2012 lag die Ausführungsplanung vor und im September 2013 sollte der Bau beginnen. Doch dann gab es von unmittelbaren Anwohnern massive Kritik an der Planung. Daraufhin entschlossen sich das Eisenbahnbundesamt, die DB Station & Service AG und die Senatsverwaltung, ein Planfeststellungsverfahren auf den Weg zu bringen. Im Mai 2015 wurden die Pläne ausgelegt, damit sich im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung Anlieger dazu äußern konnten.
Im Februar 2017 fand dann der Erörterungstermin im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens statt. Dabei wurden Stellungnahmen und Einwendungen der Anwohner sowie die Erwiderungen darauf von der Deutschen Bahn Station & Service AG erörtert und abgewogen. Doch bisher ist dieses komplexe Planfeststellungsverfahren noch nicht zum Abschluss gebracht worden. Und erst nach einem Beschluss könnten die Bauarbeiten in Angriff genommen werden, so Kuhn.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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