Betteln am Bankautomaten
Besonders ältere Kunden fühlen sich in SB-Filiale an der Greifswalder Straße unsicher
Für die Kunden, die in der SB-Filiale der Sparkasse an der Greifswalder Straße Geld abheben wollen, ist es unangenehm. Fast immer werden sie dort angebettelt.
Die Sparkasse betreibt im Mühlenkiez seit einigen Jahren nur noch die Selbstbedienungsfiliale in der Greifswalder Straße 87-88. Dort stehen Automaten, an denen die Anwohner Geld abheben oder einzahlen, Überweisungen tätigen oder sich Kontoauszüge ausdrucken lassen können.
Allerdings haben die überwiegend älteren Nutzer dieser SB-Filiale oft ein mulmiges Gefühl. Vor der Tür steht immer jemand, der sie um Geld anbettelt. Es kommt sogar vor, dass Bettelnde mit in die Filiale kommen und sich neben Kunden an den Automaten stellen.
Dieses Problem tragen seit gut zwei Jahren immer wieder Anwohner an den Wahlkreisabgeordneten Tino Schopf (SPD) heran. Dieser wandte sich an den Vorstand der Berliner Sparkasse. „Ich bat darum, hier einen Wachschutz einzusetzen“, berichtet Schopf. Das brachte zunächst Erfolg. Solange der Wachschutz vor Ort war, fühlten sich die Kunden sicher. Es wurde nicht mehr gebettelt.
Aber ein Wachschutz verursacht auch Kosten. Und weil sich die Situation entspannt hatte, zog die Sparkasse ihn nach einigen Monaten wieder ab. Inzwischen sind die Bettelnden wieder da und auch die Verunsicherung bei den Kunden. Deshalb verabredete Schopf mit Vertretern des Sparkassenvorstandes einen Vor-Ort-Termin. Aus erster Hand konnten sie von Kunden deren Erlebnisse geschildert bekommen. Die Sparkasse prüft nun den Einsatz eines mobilen Wachschutzes. Dieser wird zu unterschiedlichen Zeiten am SB-Center auftauchen und Präsenz zeigen.
Der Mietvertrag der Sparkasse für den Standort an der Greifswalder Straße endet allerdings in absehbarer Zeit. Versucht wird, die SB-Filiale ins nahe gelegene Mühlenberg-Center zu verlegen. Dort bestünde dann auch die Chance, das Sicherheitsgefühl dauerhaft zu verbessern. Doch diese Option bedürfe noch einer weiteren Klärung, so Schopf. Er werde jedenfalls weiter dranbleiben.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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