Eine ganz persönliche Note: Hier gibt es die Torte zum Selberbasteln
Prenzlauer Berg. Bistros, Restaurants und Cafés gibt es viele im Bezirk. Doch mit dem „Kastanientörtchen“ in der Kastanienallee ist eine ganz neue Idee entstanden.
Im Café können sich die Gäste ihre Süßigkeit selbst zusammenstellen. Für jeden Gast gibt es das ganz persönliche Törtchen. Im Kühlregal stehen nicht wie in anderen Cafés die fertigen Cremetorten und Kuchen. Hier gibt es alle Zutaten und die Besucher können auswählen.
Das funktioniert ganz einfach, sagt Paul Scharf. „Als erstes überlegen die Gäste, welchen Boden ihr Törtchen haben soll, dann folgen die Creme und schließlich die Früchte.“
Alle Zutaten werden selbst gebacken oder hergestellt. Im „Kastanientörtchen“ gibt es nichts von der Stange. „Sechs Sorten Obst gibt es immer, es kommt darauf an, was gerade in der Saison im Angebot ist.“ Dazu gibt es noch reichliche Auswahl an Verzierungen von bunten Zuckerstreuseln bis zu geriebenen Nüssen und Mandeln. Auch die Größe der Törtchen spielt keine Rollen, sie können durchaus mehrstöckig werden. So wie der Gast es wünscht.
Anne und Paul Scharf haben sich mit ihrem „Kastanientörtchen“ einen Traum erfüllt. Und die ersten Wochen waren bereits sehr erfolgreich. „Zu uns kommen nicht nur die Touristen, hier sitzen auch die älteren Damen zum Kaffeekränzchen am Nachmittag“, sagt Paul Scharf, während Anne Scharf am Tresen gerade Törtchen für neue Gäste zusammenstellt. „Hier kommen auch die Kinder aus dem Nachbarhaus und essen ein Eis, bevor sie auf den Spielplatz gehen.“
Im November 2016 haben die beiden die Räume in der Galerie an der Ecke zur Zionskirchstraße entdeckt. Sie sollten neu vermietet werden. „Die ganze Familie hat uns beim Umbau und bei der Renovierung geholfen“, erklärte Paul Scharf. Vater und Bruder haben neue Stromkabel verlegt und die Wände gestrichen. „So ist unser Café zu einem Familienprojekt geworden.“
Die Einrichtung hat ihren speziellen Reiz. Stühle, Tische, Schränke und Kommoden aus vielen Jahrzehnten und vielen Stilepochen stehen in der Gaststube. Eigentlich passt alles gar nicht zusammen und gerade das macht das besondere Flair des Cafés aus. „Eine Freundin von uns restauriert alte Möbel“, erzählt Paul Scharf. Sie hat das Café mit vielem Schnickschnack aus vergangenen Jahrzehnten eingerichtet. Wenn einem Gast ein Stück gefällt, kann er es erwerben und es rückt ein neues Stück dafür nach.
Anne Scharf kam vor vier Jahren ganz aus dem Süden nach Berlin. Sie wollte Bauwirtschaft studieren, wurde dann aber doch Betriebswirtin. Die Idee für das „Kastanientörtchen“ hat sie während des Studiums entwickelt und in mehreren Varianten als Seminararbeit vorgestellt. Nun ist das Projekt Realität geworden. Paul Scharf kommt aus einem ganz anderen Bereich. Er ist Filmproduzent und Regisseur. Einer seiner Filme ist gerade in Berlin angelaufen. Nun allerdings will er sich ganz auf das „Kastanientörtchen“ konzentrieren und den Film ein wenig beiseite lassen. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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