Gewerbehof „Marienburg“ feierte jetzt seinen zehnten Geburtstag

Seit zehn Jahren nutzen Unternehmen aus dem Kreativbereich das frühere Abspannwerk an der Marienburger Straße. | Foto: Bernd Wähner
3Bilder
  • Seit zehn Jahren nutzen Unternehmen aus dem Kreativbereich das frühere Abspannwerk an der Marienburger Straße.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Das frühere Abspannwerk mit der Hausnummer 16 liegt etwas zurückgesetzt in der Häuserzeile der Marienburger Straße. Anstelle von Hochspannung entstehen in der „Marienburg“ aber inzwischen auf etwa 5000 Quadratmeter Fläche Kommunikations- und Kulturkonzepte, Produktdesigns, Software, Drucksachen, Mediendienstleistungen und Verlagsprodukte. Außerdem hat sich einer der größten Versorger von Künstlerbedarf dort angesiedelt.

Das Bauen in Baugruppen boomt derzeit in der Stadt. Damit aus der Marienburg ein Kreativhof werden kann, haben sich dort Gewerbebetriebe ebenfalls zu einer Baugruppe zusammengetan. Sie erwarben die Immobile 2005 von der damaligen Bewag (heute Vattenfall) und begannen sie zu sanieren.

Die Gruppe der kleinen und mittleren Unternehmen entwickelte für das frühere Abspannwerk ein völlig neues Raumkonzept. Das denkmalgeschützte Gemäuer wurde für 4,3 Millionen Euro saniert. Fast alle Unternehmen sind langjährige Geschäftspartner. Sie entwickelten am neuen Standort ein Netzwerk, das kurze Wege, schnelle Abstimmungen und gemeinsame Investitionen ermöglicht. Neben dem fachlichen Austausch ermöglicht diese Konzentration auch, gemeinsam Aufträge zu akquirieren und umzusetzen.

Das Backsteingebäude, in dem heute so kreativ gearbeitet wird, ist 1927 von Hans Heinrich Müller geplant und 1928 als Abspannwerk im Innenbereich eines geschlossenen Wohnblocks gebaut worden. Bis Anfang der 90er-Jahre wurde es auch als solches genutzt. Müller orientierte sich bei seiner Architektur an der mittelalterlichen Marienburg, und so lag der Name „Marienburg“ für dieses Gemeinschaftsprojekt nahe.

Neben dem Abspannwerk gibt es übrigens noch eine weitere Besonderheit auf dem Grundstück. Dort stehen Teile der historischen „Grenzübergangsstelle (GÜSt) Bornholmer Straße“. Diese befand sich einst zwischen Prenzlauer Berg im sowjetischen Sektor und Gesundbrunnen im französischen Sektor. Abgebaut wurde die Anfang der 90er-Jahre. Dann erwarb die Bewag den einstigen Pkw-Übergang und stellte ihn im Hof ihres Umspannwerkes in der Marienburger Straße 16 auf.

Dort dient er seitdem als Überdachung für Parkplätze. Auch die derzeitige Eigentümerin, die Marienburg Grundstücksverwaltung GmbH & Co. KG, nutzt den 35 Meter langen und mit zwölf Bogendächern versehenen Aufbau als Carport. Mit einer Höhe von fast fünf Metern rangieren unter dem Dach problemlos auch Lastwagen, die die dortigen Unternehmen beliefern.

Und schließlich gibt es noch eine Besonderheit direkt unterm Dach der Marienburg. Als das Gebäude 2007 saniert wurde, ist die Schaltwarte im obersten Stockwerk im Originalzustand belassen worden. Sie ist mit unzähligen Schaltern und Hebeln bestückt und wird inzwischen gern für Fotoshootings, Dreharbeiten und als besonderer Veranstaltungsort angemietet. BW

Weitere Informationen auf www.marienburg.net.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 90× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 427× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 398× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 830× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.