In die alte Kaufhalle zieht wieder Leben ein
Die frühere Kaufhalle an der Hanns-Eisler-Straße 93/Ecke Kniprodestraße wird zur KulturMarktHalle.
Vor wenigen Tagen konnte der gemeinnützige Verein KulturMarktHalle Berlin einen Nutzungsvertrag mit der jüdischen Gemeinde zu Berlin abschließen. „Wir haben jetzt die Schlüssel für das Gebäude“, berichtet Ludger Lemper vom Vereinsvorstand. Und nach und nach kann nun mit dem Ausbau der Halle begonnen werden.
Bei einem ersten Arbeitseinsatz gemeinsam mit Akteuren aus dem Nachbarschaftsverbund Mühlenkiez wurde zunächst an und in der Halle aufgeräumt. So wurde unter anderem Wildwuchs im Umfeld der Halle entfernt. Reparaturen am Dach wurden vorgenommen und im Innern wurde Ordnung geschaffen.
Die Kaufhalle entstand in den 70er-Jahren als DDR-Typenbau und war in den 90er-Jahren zuletzt von Kaiser’s betrieben worden. Danach fand hier ein Trödelverkauf statt. Seit drei Jahren steht die Halle leer. Was in Zukunft mit diesem Grundstück geschieht, wird wohl erst entschieden, wenn es ein Konzept für die Bebauung entlang der Michelangelostraße gibt. Doch so lange kann der Verein KulturMarktHalle das Gebäude nutzen.
Entstanden ist die Idee, diese leerstehende Halle sinnvoll zu nutzen, in einem Kreis ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer aus Prenzlauer Berg. Sie möchten erreichen, dass sich Nachbarn aus dem Mühlenkiez, an dessen Rand sich die Halle befindet, mit Neuberlinern aus den nahegelegenen Flüchtlingsunterkünften entlang der Storkower Straße vernetzen. Deshalb wurden Bewohner aus dem Umfeld befragt, was sie sich in der Halle als Nutzung vorstellen könnten. Ein Wunsch war: wieder Einkaufsmöglichkeiten in diesem Bereich des Mühlenkiezes schaffen. Ein anderer war der Wunsch nach einem Nachbarschaftstreff. Seit etwa zwei Jahren arbeiten Engagierte nun an einem Projekt mit dem Ziel, in der Halle Kultur und Gewerbe mit nachbarschaftlichen Aktivitäten zu verbinden. Einkaufen, Kunst und Kultur: Das alles soll hier stattfinden.
Der Verein arbeitet bereits mit Gründer-Teams zusammen, die in dieser Halle etwas auf die Beine stellen möchten. Dabei handelt es sich um geflüchtete Menschen, die sich in Berlin mit ihren Geschäftsideen selbstständig machen wollen. Diese werden auf ihrem Weg in die Gründung begleitet und können mit der Umsetzung ihrer Ideen in der KulturMarktHalle beginnen. Damit das möglichst bald passieren kann, gibt es die Idee, zunächst mit Marktständen in der Halle anzufangen. In einem ersten Schritt ist deshalb ein Aufräumen nötig.
Weiterhin soll die Halle natürlich als Ort der Begegnung genutzt werden. „Deshalb hoffen wir, dass sich Nachbarn mit ihren Ideen hier einbringen“, so Ludger Lemper. Und so verband der Verein KulturMarktHalle seinen ersten Arbeitseinsatz auch mit einem Tag der offenen Tür, bei dem er sich Nachbarn vorstellte.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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