Endlich Geld für die Sanierung bewilligt
Hauptausschuss gibt 10,5 Millionen Euro für das Strandbad Müggelsee frei
Die Sanierung des Strandbads Müggelsee ist eine fast endlose Geschichte. Bereits im Juni 2016 hatten wir berichtet, dass der „Baufahrplan“ steht. Nun gibt es einen Lichtblick, das Land Berlin stellt 10,5 Millionen Euro bereit.
Damals hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags vier Millionen Euro für die geplante Sanierung bereitgestellt, weitere vier Millionen Euro wollte das Land zahlen. Bis 2019 sollten alle Arbeiten erledigt sein. Daraus wurde nichts. Denn die geplante Sanierung ist immer teurer geworden. Erste Pläne 2009 gingen von Gesamtkosten von sechs Millionen Euro aus. Daraus waren dann 2015 bereits acht Millionen Euro geworden. Beim Erstellen der Bauplanungsunterlagen wurden weitere Schäden an den denkmalgeschützten Gebäuden von 1930 entdeckt.
Am 13. März musste Bürgermeister Oliver Igel (SPD) seine geplante Bürgersprechstunde absagen, weil der Hauptausschuss im Abgeordnetenhaus ihn zum Vortrag in Sachen Strandbadsanierung eingeladen hatte. Und dann ging alles ganz schnell. „Der Hauptausschuss hat 10,5 Millionen Euro frei gegeben. Wir rechnen jetzt mit einem Baubeginn im zweiten Quartal 2021“, erklärt Bürgermeister Igel.
Er ist unzufrieden mit den mehrfachen Kostensteigerungen und Verschiebungen des Baubeginns. Denn auch jetzt geht es ja nicht gleich mit Bagger, Kran und Baugerüst los, sondern mit der Planung. Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung und Ausschreibung der Bauleistungen stehen in den nächsten Monaten auf der Tagesordnung. „Das ist ein unbefriedigend langer Prozess, der nur durch eine Verschlankung der Bau- und Planungsvorschriften in Deutschland verkürzt werden könnte“, ärgert sich der Bürgermeister in einer Pressemitteilung.
Das Strandbad Müggelsee wurde 1930 eingeweiht. Die Pläne stammen vom Architekten Martin Wagner, der auch den Neubau des Strandbads Wannsee entwarf. Die Berliner Bäderbetriebe hatten das Strandbad 2006 geschlossen. Seitdem betreibt der Bezirk die marode Anlage bei freiem Eintritt als öffentliche Badestelle. Das soll auch nach der Sanierung so bleiben. Bisher ist noch nicht entschieden, ob es künftig für die verschiedenen Gewerbe- und Gastronomieangebote eine Art „Generalauftragnehmer“ oder weiterhin Pachtverträge mit einzelnen Unternehmen geben wird. Einzelne Angebote sollen ganzjährig laufen.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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