Verein will historische S-Bahnen wieder flott machen

Diese S-Bahn war seit 1928 auf Berliner Strecken unterwegs. | Foto: Ralf Drescher
  • Diese S-Bahn war seit 1928 auf Berliner Strecken unterwegs.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Rahnsdorf. Wenige 100 Meter von der Stadtgrenze entfernt sieht man die Triebwagenhalle Erkner. Hinter den Backsteinmauern stehen einige der ältesten S-Bahnwagen Berlins.

Bis 2009 waren die teilweise bereits 1928 gebauten Wagen zu Sonderfahrten und als Weihnachtszug unterwegs. Weil durch die S-Bahnkrise keine Möglichkeit mehr bestand, die Fahrzeuge regelmäßig in einer Art Bahn-TÜV zu prüfen, sind die wertvollen Fahrzeuge seit fünf Jahren aufs Abstellgleis verbannt. Dort können sie höchstens beim Tag der offenen Tür bestaunt werden.

Jetzt will der Verein "Historische S-Bahn", der die Fahrzeuge seit Jahren betreut und auch viele Sonderfahrten durchgeführt hat, eine Lösung finden. Geplant ist, dass er in Zusammenarbeit mit der Berliner S-Bahn selbst als Unternehmen tätig wird. Ein Teil der historischen Fahrzeuge gehört inzwischen ohnehin dem Verein. Und der hat Spenden gesammelt und den ersten Viertelzug - das sind zwei Wagen von 1938 - zur Überholung und technischen Prüfung in eine Werkstatt nach Hennigsdorf gebracht. Rund 48 000 Euro waren dafür zusammengetragen worden. Die Aufarbeitung eines zweiten, bereits 1928 gebauten Zwei-Wagen-Zugs ist mit rund 200 000 Euro veranschlagt, allein 80 000 Euro werden für Aufarbeitung und Prüfung der Drehgestelle benötigt. "Wir wollen uns dafür um Lottomittel bemühen", sagt Vereinsvorsitzender Walied Schön.

Das will Ole Kreins, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, nach Möglichkeit unterstützen. Bei einem Besuch in der alten Triebwagenhalle durfte er selbst einmal in den Führerstand einer über 75 Jahre alten S-Bahn und auf dem Prüfgleis sogar mal einige Meter fahren. "Die alten S-Bahnen sind Teil der Berliner Verkehrsgeschichte und sollten unbedingt betriebsbereit für die Nachwelt bewahrt werden", ist sein Resümee.

Ole Kreins hatte sich bereits im vergangenen Jahr für das Schicksal der Panorama-S-Bahn interessiert, die ebenfalls seit der S-Bahnkrise auf dem Abstellgleis steht. Hier hat die Bahn bisher nicht erkennen lassen, ob der für 3,5 Millionen Euro gebaute Zug jemals wieder fahren wird.

Wissenswertes zum Verein unter www.hisb.de. Ein kurzes Video zum Besuch bei den alten Bahnen gibt es hier: http://youtu.be/v1zduutpuGs.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 541× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 830× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 807× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.187× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.