Heimatverein kämpft mit der Party auch um den Erhalt der letzten Ruderfähre
Rahnsdorf. Am 24. August wird am Ufer der Müggelspree tüchtig gefeiert. Der Heimatverein Köpenick und der Müggelseefischer Andreas Thamm laden zum Fischer- und Fährmannsfest ein.
Obwohl an diesem Tag Spaß und Frohsinn im Vordergrund stehen, könnte die zweite Ausgabe des Festes auch die letzte sein. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt will die Ruderfähre abschaffen und durch ein Elektroboot ersetzen. "Damit ginge ein Stück Heimat verloren. Es gibt in Deutschland nur noch drei Ruderfähren, unsere gehört seit Jahrzehnten zu den Touristenattraktionen. So etwas stellt man nicht ohne Not ein", meint Stefan Förster, der Vorsitzende des Heimatvereins Köpenick. Seit rund zwei Monaten sammelt sein Verein Unterschriften gegen eine Schließung der Fähre.
Rund 12 000 Berliner und Besucher haben bereits bei Fischer Thamm und den anderen Auslegungsstellen in Rahnsdorf und Müggelheim unterschrieben. Im September sollen die Unterschriften an den für Verkehr zuständigen Senator Michael Müller übergeben werden.
Mit dem Fest soll an die über hundertjährige Fährtradition in Rahnsdorf und an die Fischer erinnert werden, die früher neben dem gelegentlichen Übersetzen von Besuchern auch den Wasserrettungsdienst organisiert hatten. Gefeiert wird von 10 bis 18 Uhr auf dem Fischgut Thamm, Dorfstraße 13, gleich neben der Rahnsdorfer Dorfkirche. Der Leierkastenmann Orjel-Det (10 Uhr), Volksschauspieler Jürgen Hilbrecht (13 Uhr) und ein Shantychor (15 Uhr) sorgen für Unterhaltung. Der Heimatverein veranstaltet eine Tombola. Der Hauptpreis ist eine Bootsfahrt mit dem Müggelseefischer. Der Erlös kommt der Renovierung der Rahnsdorfer Friedhofskapelle zugute.
Im Anschluss an das Fest gibt es um 18 Uhr gleich nebenan in der Dorfkirche im Rahmen des "Musiksommers am Müggelsee" ein Konzert mit Werken von Telemann, Bizet und anderen.
Ralf Drescher / RD
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