Im Herbst 2013 stellt die Fähre F 24 den Betrieb ein
Weil die Verträge für mehrere Fährverbindungen, die bisher im Auftrag der BVG von der Stern und Kreis Schiffahrt bedient werden, Ende 2013 auslaufen, hat das Land Berlin die Linien neu ausgeschrieben. "Und da ist die Rahnsdorfer Ruderfähre nicht mehr dabei", berichtet ein Verkehrsexperte, der nicht genannt werden möchte. Wie die Berliner Woche erfahren hat, soll die Ruderfähre wegfallen, dafür die Verbindung zwischen den Müggelheimer Spreewiesen und der Kruggasse an der Rahnsdorfer Kirche von der Motorfähre F 23 mit übernommen werden. Dann allerdings nur noch im Stundentakt. "Damit fällt ein tolles touristisches Angebot weg. Die Rahnsdorfer Ruderfähre verkehrt seit 1911. Wir haben im vorigen Jahr noch mit der BVG gemeinsam das 100. Jubiläum dieser Linie gefeiert", ärgert sich Stefan Förster, Vorsitzender des Köpenicker Heimatvereins.
"Die Ruderfähre war nicht behindertengerecht, Rollstuhlfahrer konnten nicht übergesetzt werden. Mit der Einbeziehung der Strecke in die Fährlinie F 23 können künftig auch Behinderte diese Verbindung nutzen", informiert Petra Rohland, Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, die als Behörde für die Neuausschreibung zuständig ist.
"Das ist keine gute Lösung. Der Fährmann mit seinem Ruderkahn war in den letzten Jahrzehnten immer ein Werbeträger für Rahnsdorf, zog sogar Fernsehteams aus aller Welt an. Das fällt nun weg. Schade, dass nicht einmal geprüft wurde, ob ein privater Betreiber die alte Fähre hätte retten können", meint Fischermeister Andreas Thamm, der neben dem Steg sein Fischgut betreibt.
Die Fähre an der Rahnsdorfer Dorfkirche war mit 35 Metern die kürzeste Strecke der BVG. Drei ihrer Fährmänner waren so bekannt, dass Straßen in Rahnsdorf nach ihnen benannt wurden. Deutschlandweit gibt es noch drei Ruderfähren.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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