Nach 106 Jahren endet die Geschichte der Wache 5420
Rahnsdorf. Viele Jahrzehnte war das Gebäude am Mühlenweg 8 Heimat der Freiwilligen Feuerwehrleute von Rahnsdorf. Jetzt hat Wehrleiter Jürgen Porth (52) das Tor der Wache verschlossen.
"Wegen Personalmangels haben wir die Feuerwache 5420 zum 30. April für immer geschlossen", teilt Mathias Raffelt mit. Der Leitende Branddirektor ist Leiter der Direktion Süd, die auch für die Rahnsdorfer Wehr zuständig war. In den zurückliegenden Jahren hatte die 1907 gegründete Wehr ein gravierendes Personalproblem: ganze sechs Freiwillige standen noch bereit. Bei manchem Übungsabend kamen nur noch drei Wehrleute zusammen. Entsprechend entwickelten sich auch die Einsatzzahlen. Rückten die Rahnsdorfer 2003 zu 220 Einsätzen aus, waren es 2008 nur noch 39 Einsätze. Im Jahr 2012 gab es keinen einzigen Einsatz, weil die Alarmierungsstärke nicht mehr erreicht wurde.
"Die Kameraden in Rahnsdorf haben alles versucht, um neue Mitstreiter zu finden. Doch die Plakate in örtlichen Geschäften und die Flyer, die sie verteilten, brachten leider keinen Erfolg", sagt Direktionsleiter Raffelt. Für Jürgen Porth geht das aktive Feuerwehrleben nun zu Ende. Er war seit 37 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr, davon 22 Jahre als Wehrleiter. "Ich wechsle mit den verbliebenen Kameraden in die Ehrenabteilung der Feuerwehr Friedrichshagen", sagt Porth.
Die früher für Rahnsdorf ausgelösten Alarmierungen werden nun durch die Freiwilligen Feuerwehren Friedrichshagen und Wilhelmshagen gefahren. Ganz ohne Funktion bleibt die alte Feuerwache am Mühlenweg aber nicht. "Der Rettungswagen der Berufsfeuerwache Köpenick bleibt dort stationiert, damit der Rettungsdienst weiterhin gewährleistet ist", sagt Direktionsleiter Mathias Raffelt.
Ralf Drescher / RD
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