Restauratoren der Kapelle hoffen auf Zeitzeugen
Christel Janacek-Herschel setzt eine Speziallupe auf und trennt mit dem Skalpell vorsichtig Farbschichten von der Innenwand. Für eine Bestandsaufnahme, die Grundlage für die Restaurierung werden soll, müssen die alten Anstriche aus der Bauzeit und auch spätere Farbschichten dokumentiert werden. "Wir haben bis zu fünf Farbschichten gefunden. Beim Bau im Jahr 1912 hatte man Leimfarben verwendet, zu DDR-Zeiten wurde Leimfarbe mit Latex gemischt aufgetragen", erzählt Restaurator Thoralf Herschel. Gemeinsam mit seiner Frau nimmt er schon seit Wochen den Ist-Zustand vom Inneren der Kapelle auf. Bis zum Frühjahr soll der Befund der beiden Restauratoren beim Bezirksamt vorliegen. "Uns würde interessieren, wie der Innenraum früher ausgesehen hat. Leider gibt es in Archiven keine Fotos davon. Vielleicht haben ja Anwohner noch Bilder im Familienalbum, die bei Trauerfeiern in den 20er oder 30er Jahren entstanden sind. Aber auch Innenaufnahmen aus der Nachkriegszeit wären für unsere Dokumentation von Interesse", sagt Christel Janacek-Herschel. Wer helfen möchte, wendet sich bitte direkt an die Restauratoren: 64 09 24 14.
Von außen wurde die Friedhofskapelle durch den Bezirk bereits zum 100. Jubiläum denkmalgerecht restauriert. Ein im Zweiten Weltkrieg verlorengegangenes Fensterbild war mit Spenden von Anwohnern 2012 durch eine Neufassung von Glasmaler Andreas Walter aus Friedrichshagen ersetzt worden (die Berliner Woche berichtete).
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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