„Baufahrplan“ für das Strandbad Müggelsee steht

Das 1930 errichtete Strandbad steht unter Denkmalschutz. | Foto: Ralf Drescher
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Rahnsdorf. Seit 1910 wird am Fürstenwalder Damm offiziell gebadet. Das heutige Strandbad wurde erst 1930 errichtet, ist inzwischen aber dringend sanierungsbedürftig. Jetzt legte das Bezirksamt den Baufahrplan vor.

Acht Millionen Euro stehen insgesamt für die Sanierung bereit. Vier Millionen Euro stellt die Bundesregierung zur Verfügung, die anderen vier Millionen zahlt im Rahmen einer Kofinanzierung das Land Berlin.

„Wir haben die letzten Monaten für Absprachen genutzt. In den nächsten Tagen schreiben wir erste Leistungen öffentlich aus, unter anderem für die Schadenskartierung, ein Schadstoffgutachten, die Prüfung der Tragwerkskonstruktion und Putzanalysen“, berichtet Bürgermeister Oliver Igel. Und Schäden gibt es viele festzustellen. Seit Jahren sind Teile des Überdachs abgestützt, ein Teil der Räume ist gesperrt. Durch eindringendes Wasser sieht es aus wie in einer Tropfsteinhöhle. Und auch die benachbarte Klubgaststätte aus DDR-Zeiten, die nach der Wende noch durch einen Diskothekenbetreiber genutzt wurde, hat dem denkmalgeschützten Bau von 1930 nicht gut getan. Vom maroden Betonwürfel ist Sickerwasser in das Strandbadgebäude eingedrungen. „Deshalb wird die Klubgaststätte Anfang 2017 abgerissen“, stellt Bürgermeister Igel fest.

Nach seiner Information war der Abriss des nicht zum Denkmalensemble gehörenden Bauwerks eine Bedingung für den Einsatz von Finanzmitteln des Bundes. Ebenfalls abgetragen wird die Freitreppe aus DDR-Zeiten. Sie wird durch eine dem Original von 1930 ähnelnde Treppe ersetzt.

Genutzt werden soll die Anlage auch künftig als Strandbad. In den wieder hergerichteten Gebäuden sollen dann Gastronomen, kleine Geschäfte und Veranstaltungsräume Platz finden. Auch das Saunagebäude wird saniert und soll künftig wieder entsprechend genutzt werden.

Einen privaten Betreiber für die Gesamtanlage wird es nicht geben. Das fertige Bad bleibt beim Bezirk, durch Pacht- und Mieteinnahmen soll ein Teil der jährlichen Betriebskosten refinanziert werden. „Mit der Annahme der Bundesmittel garantiert der Bezirk Treptow-Köpenick, auch künftig für den Unterhalt des Strandbads Müggelsee einzustehen. Der Zugang zum Strand soll kostenfrei bleiben“, so Bürgermeister Oliver Igel.

Auch während der Bauarbeiten soll das Baden im Müggelsee an dieser Stelle möglich sein. Läuft alles nach Plan, will der Bezirk 2019 die Sanierung abschließen.

Das Strandbad Müggelsee war bis in die 90er-Jahre des vorigen Jahrhunderts eine Einrichtung des damaligen Bezirks Köpenick. Mit der Gründung der Berliner Bäderbetriebe im Jahr 1996 ging es in deren Bestand über. Weil die nicht in das marode Bad investieren wollten, machten sie das Bad 2006 dicht. Seitdem sorgt der Bezirk Treptow-Köpenick dafür, dass das Gelände kostenfrei als öffentliche Badestelle genutzt werden kann. Es gibt aber keine Aufsicht durch Bademeister oder Rettungsschwimmer. Derzeit ist das Strandbad von 9 bis 22 Uhr geöffnet. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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