Acht Millionen Euro für das Strandbad Müggelsee

Deutlich sichtbare Risse in der Bausubstanz. | Foto: Ralf Drescher
7Bilder
  • Deutlich sichtbare Risse in der Bausubstanz.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Rahnsdorf. Mitte November gab es eine gute Nachricht aus dem Bundestag. Der Haushaltsausschuss hat vier Millionen Euro für die Sanierung des Strandbads Müggelsee bewilligt.

Damit scheint das Tauziehen um die rund 20 Hektar große Anlage beendet. Das Land Berlin soll weitere vier Millionen Euro für die Sanierung bereitstellen. Der Bezirk hatte sich seit Jahren bemüht, mit Fördergeldern und lokalen Unternehmen ein Sanierungskonzept zu entwickeln. Jedoch ohne Erfolg. Mehrere Investoren sprangen ab, weil das Betreiberkonzept nicht schlüssig erschien.

Die Berliner Bäderbetriebe hatten in den Standort trotz der maroden Bausubstanz nicht mehr investiert und das Bad 2006 geschlossen. Um es weiter nutzen zu können, hatte der Bezirk das Grundstück übernommen und öffnet es gemeinsam mit dem Verein "Bürger für Rahnsdorf" bei freiem Eintritt als Badestelle ohne Betreuung durch Bademeister. Pro Jahr kommen mehrere Zehntausend Besucher.

Mitte November sind natürlich keine Badegäste mehr anzutreffen. Dafür ein einsamer Strandspaziergänger und ein paar Kitesurfer, die sich auf ihrem Brett von einem Lenkdrachen ziehen lassen. Da die Begrenzungstonnen des Badebereichs eingeholt wurden, gibt es jetzt für sie keine Einschränkungen. Spaziergänger Frank Buske hat bereits von der Finanzspritze für das Strandbad gehört. „Hoffentlich bleibt das dann auch nach der Sanierung eine Einrichtung für den Normalbürger und wird kein Luxusobjekt“, meint er.

„Wir werden es natürlich weiter als Strandbad nutzen, für viel mehr bietet die Architektur des Jahres 1930 ja keinen Platz. Gastronomie und kleinere Veranstaltungsräume sollten jedoch möglich sein“, sagt dazu Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Ausdrücklich dankt er vor Ort dem Bundestagsabgeordneten Matthias Schmidt (SPD). Der hatte sich immer wieder für Bundesmittel zur Sanierung eingesetzt. Jetzt will der Bezirk die im Vorfeld versprochenen Landesmittel sichern, dann sollen die Planungsleistungen ausgeschrieben werden. Das könnte bereits im kommenden Jahr erfolgen. Nach Fertigstellung wird das Baden, obwohl von Bürgervertretern gefordert, wohl nicht mehr kostenlos sein. Denn ein privater Betreiber, der Reinigung, Gehälter für Personal und Bademeister und Energiekosten tragen muss, wird das nicht leisten können. Derzeit zahlt der Bezirk im Jahr 40 000 Euro, damit die Tore überhaupt geöffnet werden können.

Das Strandbad Müggelsee gibt es seit 1912, bereits im ersten Jahr kamen 177 000 Besucher. Die hölzerne Anlage brannte 1928 ab und wurde durch den Betonbau ersetzt, Wiedereröffnung war 1930. Inzwischen sind die Schäden am Bauwerk so eklatant, dass Innenräume gesperrt und Vordächer teilweise abgestützt werden mussten.

In diesem Jahr konnte der Bezirk wenigstens, wie seit Jahren geplant, die marode Uferkante aus Beton abreißen lassen. Damit ist der Strandzugang wieder ohne Einschränkungen möglich. Die Abrisskosten von 500 000 Euro wurden durch Ausgleichsmaßnahmen für den Straßenbau finanziert (Die Berliner Woche berichtete). RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.808× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.157× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.765× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.679× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.