Großes Interesse an Strandbadplänen
Hinter den Kulissen wird bereits die Sanierung des historischen Strandbads Müggelsee vorbereitet. Jetzt wurden die Pläne öffentlich vorgestellt.
Etwa 50 Bürger waren der Einladung ins Köpenicker Rathaus gefolgt. Im Vorfeld hatte es Beschwerden gegeben, einige Rahnsdorfer hatten eine Bürgerversammlung direkt vor Ort gefordert.
„Das ist aber nicht das Strandbad der Rahnsdorfer, sondern eine Freizeiteinrichtung für den gesamten Südosten Berlins und auch Bürger aus angrenzenden Brandenburger Gemeinden. Deshalb stellen wir das Projekt an zentraler Stelle vor“, erklärte Bürgermeister Oliver Igel gleich zu Beginn der Veranstaltung.
Bei einem Vortrag der Denkmalexperten wurde klar, dass der Zustand der 1930 eingeweihten Anlage zum Teil recht marode ist. In einigen Gebäudeteilen müssen 70 bis 80 Prozent der Bausubstanz saniert werden. Das hat auch die Preise in die Höhe getrieben. Die einst geschätzten und bereits finanziell gesicherten acht Millionen Euro werden nicht reichen. Derzeit geht der Bezirk von einer Investitionssumme von 12,6 Millionen Euro aus.
„Wegen der Finanzierung verhandeln wir gerade mit der Senatsverwaltung für Finanzen. Unser Ziel ist es aber nach wie vor, auch künftig das Baden bei freiem Eintritt zu garantieren“, sagt Bürgermeister Igel. Kontrovers wurde der geplante Abriss der Freitreppe diskutiert. Die stammt aus DDR-Zeiten und passt nicht zum Baudenkmal. Ein vorgesehener Nachbau der historischen Treppe wirkt deutlich steiler. Wie versichert wurde, bekommt sie aber mehr Stufen als 1930 und wird genau so gut zu benutzen sein wie die derzeitige Treppenanlage.
Wenn, wie geplant, in der Hauptachse die Mauer, die den Strand vom Freizeitbereich trennt, abgerissen wird, befürchten Nutzer Sandverwehungen im Bereich der Gebäude. „Schon jetzt weht es den Sand bis in unser Geschäft“, berichtet die Pächterin eines Strandladens.
Für den kürzlich bereits vorgelegten Denkmalpflegeplan setzt sich auch der bezirkliche Denkmalrat ein. Das Gremium ist aber dafür, dass auch die einst zur Belüftung der Sanitäranlagen gebauten „Pilze“ wieder auf der Terrasse errichtet werden sollten. Baubeginn könnte nach jetzigem Stand im April 2019 sein, dann ist mit zwei Jahren Bauzeit zu rechnen. „Der Badebetrieb soll aber während der Arbeiten weiter möglich sein“, verspricht Bürgermeister Oliver Igel.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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