Bauverzögerung am Müggelsee
Strandbadsanierung beginnt erst im kommenden Jahr
Die Sanierung des denkmalgeschützten Strandbads Müggelsee mausert sich zur unendlichen Geschichte. Nun wurde der Beginn der Arbeiten erneut verschoben.
Noch im Januar 2018 hatten wir berichtet, dass die Sanierung im gleichen Jahr in die heiße Phase gehen würde. Daraus ist leider nichts geworden. Die Gründe werden in der Antwort auf eine Abgeordnetenhausanfrage des Köpenicker FDP-Politikers Stefan Förster deutlich. Der hatte nach dem Sachstand der Renovierung gefragt.
Ende Januar lag die vierseitige Antwort von Kulturstaatssekretär Gerry Woop vor. In der wird darauf verwiesen, dass die baufachliche Prüfung des Bundes noch nicht vorliegt. Sobald das der Fall ist, würden die erforderlichen Mehraufwendungen beantragt. Erst dann würden auch die nötigen Genehmigungen eingeholt und die Ausführungs- und Vergabeunterlagen erarbeitet. Mit der Bauausführung könne dann nach Angaben des Staatssekretärs frühesten Ende 2019, Anfang 2020 begonnen werden.
Natürlich wird es auch teurer. Ging der Bezirk bei den ersten Planungen vor zehn Jahren noch von sechs Millionen Euro aus, waren 2015 bereits acht Millionen Euro im Gespräch. Im November 2017 waren, so steht es im Schreiben des Staatssekretärs, bereits 12,6 Millionen Euro für die Sanierung veranschlagt. Der Staatssekretär prognostiziert weitere Preissteigerungen, allein für dieses Jahr wird ein Anstieg der Baupreise um 4,5 Prozent, im nächsten Jahr um 3,5 Prozent erwartet.
Stefan Förster, der auch Vorsitzender des Bezirksdenkmalrats ist und sich mit der Sanierung des Strandbads seit Jahren befasst, ist mit der Antwort nicht zufrieden. „Der Bauablauf sollte unbedingt gestrafft werden, um weitere Verzögerungen zu vermeiden. Und die Sanierung sollte am Eingangsgebäude beginnen, damit die Menschen rund um den Müggelsee merken, das etwas passiert. Außerdem rege ich an zu prüfen, ob das zu DDR-Zeiten errichtete Saunagebäude abgerissen werden kann, um Kosten zu sparen“, so Stefan Förster.
Für die Sanierungsarbeiten sind rund zwei Jahre veranschlagt. Für den Badebetrieb soll das Strandbad aber weiterhin zugänglich sein.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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