Ruderfähre ab 1. Mai zwischen Kruggasse und Spreewiesen unterwegs
Vor allem der Köpenicker Heimatverein hatte seit dem Bekanntwerden der Streckenstilllegung 2013 um den Bestand der vor allem bei Touristen beliebten Verbindung gekämpft. "Wir hatten rund 18.000 Unterschriften gesammelt und sie dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit öffentlichkeitswirksam übergeben", erinnert sich Vereinsvorsitzender Stefan Förster (35).
Nachdem die Fähre am 3. Oktober 2013 zum vorerst letzten Mal über die Müggelspree geschippert war, drohte der Verkauf des nunmehr nutzlosen Boots. "Weil wir immer daran geglaubt haben, dass die Fähre wieder fahren wir, haben wir Spenden gesammelt und es gekauft. Nun geben wir es an die Weiße Flotte Stralsund ab, die unsere Ruderfähre ab 1. Mai betreiben wird", erzählt Förster.
Den Durchbruch gebracht hat ein Gespräch von Vereinsmitgliedern mit Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD), der auch für den öffentlichen Nahverkehr zuständig ist. "Ich kenne die Fähre aus meiner Kindheit. Meine Eltern hatten in Rahnsdorf einen Garten und wir sind oft mit damit gefahren und haben mit dem Fährmann geplaudert", erzählt Geisel. Inzwischen ist der Vertrag zwischen BVG als Inhaber der Linie und der Weißen Flotte Stralsund, die in Berlin sonst moderne Solarfähren betreibt, unterzeichnet. Weil die Rahnsdorfer Ruderfähre vor allem als touristisches Angebot gesehen wird, verkehrt sie nur an Wochenenden und Feiertagen. Am 1. Mai um 10.30 Uhr fährt sie zum ersten Mal und Senator Andreas Geisel wird dabei sein. Dass sich Bürger für den Erhalt der Fähre eingesetzt hatten, kommt beim ihm gut an. "Dass zeigt die hohe Identifikation der Rahnsdorfer mit ihrer Fähre", sagt er.
Die Fähre wurde 1911 von Richard Hilliges begründet. Bekanntester Fährmann war Paul Rahn von 1978 bis 2000. Ab 1. Mai steht Ronald Kebelmann (60) bereit, der den Ruderkahn bereits bis 2013 bewegte.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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