Die Sparkasse macht sich rar in Rahnsdorf

Am 4. Dezember fand Berthold Hannemann ein verschlossenes Sparkassen-SB-Center vor. | Foto: Ralf Drescher
4Bilder
  • Am 4. Dezember fand Berthold Hannemann ein verschlossenes Sparkassen-SB-Center vor.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Die Berliner Sparkasse macht sich im Südosten Berlins rar. Rund um Rahnsdorf gibt es jetzt nicht einmal mehr einen Geldautomaten.

„Am 4. Dezember stand ich vor verschlossener Tür. Der Vorraum der Filiale, in der wir nach der Schließung immer noch Geldautomaten und Selbstbedienungsterminal nutzen konnten, war leer“, teilt uns Anwohner Berthold Hannemann mit. Der 62-jährige Bahnmitarbeiter ist seit über 30 Jahren Kunde der Berliner Sparkasse. „Noch im Sommer war ja versprochen worden, dass auf jeden Fall ein Geldautomat vor Ort bleibt, auch in einer Meldung der Berliner Woche. Ich finde das nicht im Kundeninteresse, dass jetzt ältere Rahnsdorfer zum Geldholen bis nach Friedrichshagen oder in die Köpenicker Bahnhofstraße fahren müssen. Das kostet Zeit und Geld oder Benzin“, ärgert sich Berthold Hannemann.

Während des Gesprächs kommen weitere Sparkassenkunden in der Eichbergstraße vorbei, darunter Brenda Bartsch. Auch sie ist umsonst auf ihr Fahrrad gestiegen und bekommt weder Geld, noch kann sie die Telefonkarte am Terminal aufladen. „Ich bin seit 25 Jahren Sparkassenkunde, habe hier regelmäßig Geld geholt. Nun wird es wohl Zeit, über den Wechsel des Geldinstituts nachzudenken“, sagt Brenda Bartsch.

Das würde ihr derzeit aber auch nicht viel nutzen, gibt es doch im gesamten Ortsteil Rahnsdorf einschließlich Wilhelmshagen und Hessenwinkel nur noch einen Geldautomaten einer Volksbank. Wenn Sparkassenkunden dort Geld abheben, müssten sie dafür bezahlen.

„Der Mietvertrag für unser ehemaliges SB-Center in der Eichbergstraße war ausgelaufen. Wir nehmen das zum Anlass, unseren Geldautomaten und das SB-Terminal an einen zentraleren Standort zu verlegen. Geplant ist die Fürstenwalder Allee 314 (Edeka-Markt). Diesen Standort haben wir ausgewählt, weil wir dort bereits mit unserem Sparkassenbus auf gute Resonanz gestoßen sind. Leider ist ein nahtloser Übergang nicht gelungen, wir bemühen uns aber mit Nachdruck um einen schnellen Abschluss des Mietvertrags“, teilt Alexander Greven von der Unternehmenskommunikation der Berliner Sparkasse mit.

Einen Termin nennt er jedoch nicht. Verständnis für „sein“ Geldinstitut hat Berthold Hannemann auch nach dieser Antwort nicht. „Die Sparkasse hat Gewinne im zweistelligen Millionenbereich eingefahren, offenbar durch Sparmaßnahmen zu Lasten ihrer Kunden“, vermutet er.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.866× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.528× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 2.152× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.514× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.413× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.