Die „Perle“ ist fertig: Genossenschaft weiht zwei neue Wohnhäuser ein
Rosenthal. Die Wohnungsbaugenossenschaft DPF machte sich anlässlich ihres 60. Geburtstags selbst ein „Geburtstagsgeschenk“. Sie weihte ihre beiden neuen Häuser in der Mittelstraße 2-3 ein.
In diesen entstanden moderne Wohnungen, die vor allem für Familien gedacht sind. Genossenschaftsvorstand Roland Henke berichtet, dass die DPF im Vorfeld des Bauprojektes eine Umfrage unter ihren Mitgliedern durchführt habe. Dabei wurde deutlich, dass sich diese vor allem neue Wohnungen für junge Leute und Familien wünschen.
Die DPF verwaltet rund 4000 Wohnungen in Berlin. Die meisten stammen aus den 50er-und 60er-Jahren. Damals wurde noch sehr kleinteilig gebaut. Solche Wohnungen sind heute nicht mehr zeitgemäß. Um moderne Häuser bauen zu können, schrieb die DPF einen Architektenwettbewerb aus. Diesen gewann das Büro Ruf + Partner Architekten. Dieses entwickelte für das Grundstück an der Mittelstraße eine Wohnanlage mit zwei Stadtvillen.
Doch dann geriet das Vorhaben ins Stocken. Das Bezirksamt erteilte keine Baugenehmigung. Die Bemühungen darum zogen sich über Jahre hin. Zwischenzeitlich lobten Senat und Architektenkammer 2014 einen genossenschaftlichen Neubauwettbewerb „Zeitgemäße Stadtvillen für Familien und Senioren“ aus. Für ihr Projekt an der Mittelstraße bekam die DPF einen Preis zugesprochen.
Derweil konnte dann auch das Problem mit der Baugenehmigung geklärt werden. Zehn Jahre hat es von der ersten Idee bis zur Fertigstellung der beiden Häuser gebraucht. Von den beiden Neubauten sind inzwischen Fachleute begeistert. Dirk Böttcher aus dem Bereich Wohnungspolitik der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen lobt, dass die Genossenschaft sogar einen Architektenwettbewerb für ihr Projekt veranstaltete.
Barbara von Neumann-Cosel vom Genossenschaftsforum berichtet indes, wie angetan die Jury des genossenschaftlichen Neubauwettbewerbs von diesem Bauprojekt war. „Bei uns hieß das Vorhaben immer nur ‚die Perle‘. Es ist zwar ein kleines, aber dafür sehr innovatives Projekt“, sagt sie. Besondere Anerkennung verdient aus ihrer Sicht auch, dass die Genossenschaft gegenüber dem Bezirksamt so beharrlich war – und letztlich ihr Vorhaben durchsetzte. „Genossenschaften sind aus politischer Sicht sehr wichtig für Berlin“, betont der Pankower SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup. „Deren Häuser sind frei von Spekulation. Sie schaffen preiswerten Wohnraum und haben vernünftige Mietpreise. Und deshalb sind sich auch für die Berliner Wohnungswirtschaft gut.“
An der Mittelstraße entstanden 14 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern. Sie sind zwischen 63 und 116 Quadratmeter groß. Zwei weitere Wohnungen wurden als Gästewohnungen eingerichtet. Diese stehen Besuchern von DPF-Mietern zur Verfügung. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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