Fläche für ein Gymnasium sichern
Anwohner sollen demnächst informiert werden
An der Friedrich-Engels-Straße soll Ende des Jahrzehnts ein neues Gymnasium entstehen.
Als Standort sind die Grundstücke Friedrich-Engels-Straße 155, 157, 157a und 157 b vorgesehen. Das Bezirksamt hat inzwischen einen ersten Bebauungsplanentwurf für das künftige Schulgrundstück erarbeitet. Das erfuhr Abgeordnetenhausmitglied Torsten Hofer (SPD) auf Anfrage von Schul-Staatssekretärin Beate Stoffers (SPD). Der Entwurf werde noch in diesem Jahr den Bürgern vorgestellt, um Anregungen zu sammeln.
Mit dem B-Plan möchte sich der Bezirk das Grundstück für die Schulnutzung sichern. Der eigentliche Bau werde aber erst nach 2024 beginnen, wie sich in der aktuellen Investitionsplanung erkennen lässt, so Hofer. Das Pankower Schulamt geht davon aus, dass die Oberschule 2029/2030 fertig gestellt ist und in Betrieb gehen wird.
Geplant werde auf der Fläche ein vierzügiges Gymnasium, berichtet der Abgeordnete. Nach derzeitigem Planungsstand sollen 464 Plätzen in der Sekundarstufe I für die Klassen 7 bis 10 sowie 200 Oberstufenplätzen für die Klassen 11 bis 12 der Sekundarstufe II entstehen. „Aus Unterlagen, die mir im Hauptausschuss vorliegen, ergibt sich, dass das Schulgebäude sowie die Turnhalle insgesamt 36 Millionen Euro kosten werden“, berichtet Hofer weiter.
Ist das Grundstück mit Bebauungsplan als Schulgrundstück gesichert, wird im weiteren Verfahren festgelegt, wer die Schule planen und bauen wird. In Frage hierfür kommen der Bezirk, die Senatsverwaltung für die Stadtentwicklung oder die Wohnungsbaugesellschaft Howoge. Letztere ist im Rahmen der Schulbauoffensive eine zusätzliche Hochbaueinheit für Schulbau im Land Berlin.
„Bürger haben mich gefragt, ob statt eines Gymnasiums auch eine Integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe gebaut werden könnte“, berichtet Torsten Hofer. „Dazu hat mir der Senat mitgeteilt, dass ein solcher Schultypwechsel für den Standort Rosenthal nicht in Frage kommt. Nach aktuellen Planungen benötige Pankow mehr Gymnasialplätze. Grundlage dafür ist die aktuelle Schülerzahlprognose für das Schuljahr 2028/29. Deshalb müsse der Bezirk zusätzliche Gymnasialplätze schaffen, so der Senat.“
Außerdem wurde an das Abgeordnetenhausmitglied von Bürgern aus der Region die Sorge herangetragen, dass das Gebäude zwar nach der Bedarfsprognose als Gymnasium geplant werde. Doch was wäre, wenn sich in einigen Jahrzehnten der Bedarf plötzlich ändert und in Rosenthal stattdessen Grundschulplätze oder andere soziale Nutzungen benötigt würden? „Deshalb habe ich den Senat gefragt, ob das Schulgebäude nutzungsflexibel gebaut werden kann“, berichtet Hofer. „Dann bräuchte man das Gebäude später nur geringfügig baulich anpassen, wenn man dort eine neue Nutzung unterbringen möchte. Das ist allerdings nicht möglich, meint der Senat. Denn eine Grundschule habe andere Ansprüche an Räumlichkeiten als eine weiterführende Schule.“
Auf dem Grundstück, auf dem das Gymnasium entstehen soll, befindet sich noch die Kleingartenanlage „Humboldt Abt. Graue Schule“. Die Kleingärtner werden also mit dem Schulneubau verdrängt. „Ich kann mir Pankow ohne Kleingärten nicht vorstellen“, sagt Torsten Hofer. „Deshalb habe ich mich erkundigt, ob der Bezirk eine Ersatzfläche für die wegfallende Anlage bereitstellt. Dazu gibt es allerdings noch keine verbindliche Aussage. Ein Problem sei, dass es sich überwiegend um Flächen handelt, die sich im privaten Eigentum befinden. Inwiefern Pankow verpflichtet ist, private Kleingartenflächen an anderer Stelle zu ersetzen, werde noch geklärt, so die Auskunft des Bezirksamts.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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