Das Ehepaar Liebram gibt ihr Heimatgefühl an die jüngeren Generationen weiter

Christel und Helmut Liebram pflegen die Rosenthaler Heimatstube. Hier zeigen sie Hausrat, aber auch die letzte Tanksäule der früheren Rosenthaler Tankstelle. | Foto: Bernd Wähner
4Bilder
  • Christel und Helmut Liebram pflegen die Rosenthaler Heimatstube. Hier zeigen sie Hausrat, aber auch die letzte Tanksäule der früheren Rosenthaler Tankstelle.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Rosenthal. Das Landhaus Rosenthal ist eine moderne Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung, aber in einem ihrer großen Räume kommt man sich vor, als sei hier die Zeit vor 100 Jahren stehen geblieben. Dafür sorgen Christel und Helmut Liebram.

Das Ehepaar kümmert sich um die Rosenthaler Heimatstube. „Als das Landhaus 2003 seinen 100. Geburtstag feierte, gestaltete ich mit Kinder eine Ausstellung zur Geschichte des Gebäudes“, erinnert sich Christel Liebram. Nach einem Aufruf in der Berliner Woche brachten viele Rosenthaler historische Fotos, Dokumente, Zeugnisse und alte Schulbücher ins Landhaus. Damit auch das Alltagsleben im Ort vor 100 Jahren dokumentiert werden konnte, wurden auch Hausrat, Spielzeug, Kleinmöbel und landwirtschaftliche Geräte gespendet.

Dokumente, Fotos und Gegenstände

Christel Liebram gestaltete mit Schülern eine so sehenswerte Ausstellung, dass gemeinsam mit Landhaus-Leiterin Sabine Roos entschieden wurde, dass die Ausstellung weiter erhalten bleiben soll. Raum dafür wurde im Flachbau gefunden, der sich auf dem weitläufigen Gelände am Landhaus befindet. Seitdem wächst die Ausstellung stetig. „Noch heute bringen uns Rosenthaler Gegenstände, Fotos oder Schriftstücke vorbei“, sagt Helmut Liebram, der seine Frau in der Heimatstube tatkräftig unterstützt.

Immer wieder gestaltet Christel Liebram mit Kindern aus der Fülle von Material Sonderausstellungen. Zurzeit ist zum Beispiel eine kleine Sonderschau zum Thema „Wie spielten und lernten die Kinder früher“ zu sehen. Zu allem, was man in der Heimatstube sieht, kann Christel Liebram Geschichten erzählen. Kein Wunder. Denn die Rosenthalerin lebt bereits in vierter Generation im "Dorf". Sie wohnt mit ihrem Mann Helmut in einem alten Bauernhaus. Das baute seinerzeit ihr Urgroßvater, der Bauer Albert Schulze. Vor 79 Jahren erblickte sie dort als Christel Preuß das Licht der Welt. Ihre Kinder- und Jugendjahre waren eng mit der Gärtnerei verbunden, die ihr Großvater gründete und ihr Vater übernahm.

Als junge Frau besuchte sie das frühere List-Gymnasium an der Kuckhoffstraße. Sie arbeitete danach als Gärtnerin und studierte dann Pflanzenschutz. Schließlich war sie im Oderbruch in der Landwirtschaft tätig, ging Anfang der 60er-Jahre nach Berlin zurück. Sie wurde Lehrerin für Biologie und Chemie an der 8. Polytechnischen Oberschule Pankow.

Seit vielen Jahren ist sie aber dem Landhaus Rosenthal verbunden. In der Freizeiteinrichtung begann sie, Geschichts- und Umweltgruppen zu leiten, und auch eine Arbeitsgemeinschaft junger Reporter betreute sie. Bereits in den 70er-Jahren begann Christel Liebram, sich intensiv mit der Regionalgeschichte zu beschäftigen. Auch ihr Mann Helmut, mit dem sie seit 44 Jahren verheiratet ist, begeistert sich dafür. Die Wurzeln seiner Familie liegen allerdings in Thüringen. Auch er arbeitete als Lehrer, später als Redakteur und Lektor.

"Rosenthal ist meine Heimat"

„Wenn man seinen Lebensmittelpunkt gefunden hat, dann will man einfach mehr über die eigene Geschichte und die seines Ortes wissen. Ich habe meine familiären Wurzeln hier, und Rosenthal ist meine Heimat“, sagt Christel Liebram. Dem stimmt auch Helmut Liebram zu. „Wir leben gern hier, und vor allem haben wir Kontakt zu so vielen Menschen. Dass man sich in einer solchen Gemeinschaft wohlfühlt, das macht doch Heimat aus.“

Dieses Heimatgefühl auch der Enkel- und Urenkel-Generation zu vermitteln, dieser Aufgabe haben sich die Liebrams verschrieben. Deshalb bereiten sie auch so gern mit Kindern immer wieder neue Ausstellungen vor. Die Rosenthaler Heimatstube ist aber nicht nur für Kinder geöffnet. Jeder kann freitags von 14 bis 17 Uhr an der Hauptstraße 94 vorbeikommen und die Ausstellung besichtigen. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 54× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 466× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.063× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.