"Anderen Menschen nützlich sein"
Heimatforscher Christel und Helmut Liebram wurden mit der Bezirksmedaille ausgezeichnet
Die Heimatforscher Christel und Helmut Liebram sind mit der Pankower Bezirksmedaille 2021 ausgezeichnet worden.
Nachdem die höchste Auszeichnung des Bezirks wegen der Pandemie 2020 nicht vorliehen werden konnte, ist sie in diesem Jahr auf dem Jahresempfang des Bezirksamtes gleich an zwei Menschen überreicht worden, die sich seit Jahrzehnten im und für den Bezirk engagieren.
Das im Ortsteil Rosenthal lebende Ehepaar Liebram ist bereits 2002 für sein Engagement im Verein Freundeskreis der Chronik Pankow mit dem Pankower Ehrenamtspreis ausgezeichnet worden. Doch die beiden engagieren sich nicht nur in der Erforschung und Vermittlung von Heimatgeschichte. Christel Liebram war 1990 Teilnehmerin am Runden Tisch Pankow und arbeitete seinerzeit im Redaktionskollegium der unabhängigen Zeitung „Rund um die Panke“ mit. Zwei Jahre später traten Christel und Helmut Liebram in den neu gegründeten Verein Freundeskreis der Chronik Pankow ein, wurden 1993 in den Vorstand gewählt und prägten den Verein bis 2006 maßgeblich, berichtet die Laudatorin Tina Krone, die im Jahr 2019 mit der Bezirksmedaille geehrt worden war.
Bis heute sind Christel und Helmut Liebram, die inzwischen das 80. Lebensjahr überschritten haben, in der Erforschung und Verbreitung der bezirklichen Geschichte aktiv, so zum Beispiel in der „Kleinen Heimatstube“ im Landhaus Rosenthal an der Hauptstraße 94, in der sie regelmäßig anzutreffen sind. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Landhauses hatte das Ehepaar im Jahr 2003 mit Kindern eine Ausstellung für die Heimatstube erarbeitet, seither zahlreiche Vorträge gehalten, die musealen Objekte gepflegt und unermüdlich die Fragen von lokalhistorisch Interessierten beantwortet. Helmut Liebram war als Gründungsmitglied des Bürgervereins Dorf Rosenthal außerdem seit dem Jahr 2000 viele Jahre an der Organisation des „Rosenthaler Herbstes“ beteiligt.
Über Rosenthals hinaus
Auch über ihren Ortsteil Rosenthal hinaus sind die Liebrams aktiv, beispielsweise in der Gedenktafelkommission des Bezirks Pankow oder beim Organisieren der Verlegung von Stolpersteinen und deren Pflegen. Auch für die Erhaltung von Gedenkorten setzen sich die beiden aktiv ein. So kümmerten sie sich unter anderem darum, dass an das ehemalige, von den Nazis errichtete Sammellager für Zwangsarbeiter nahe Blankenfelde erinnert wird.
Seit einigen Jahren unterstützen Christel und Helmut Liebram auch die Solidaritätsgruppe „Rosenthal hilft“ und engagieren sich für die Integration von Geflüchteten, vor allem von Kindern und Jugendlichen. Die Motivation für ihren unermüdlichen Einsatz bringt Helmut Liebram mit wenigen Worten auf den Punkt: „Es ist der Wunsch, anderen Menschen nützlich zu sein“.
Überreicht wurde die Bezirksmedaille Pankow dem Ehepaar nur wenige Tagen nach dessen Goldener Hochzeit von Bezirksverordnetenvorsteher Michael van der Meer und von Bürgermeister Sören Benn (beide Die Linke). Dem vorausgegangen war die Entscheidung einer Jury, der unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der BVV-Fraktionen sowie der Bezirksbürgermeister unter dem Vorsitz des Vorstehers der Bezirksverordnetenversammlung angehörten.
Die Bezirksmedaille ist ein künstlerisch gestalteter Bronzeguss nach den Entwürfen des Bildhauers Reinhard Jacob. Die Auszeichnung geht auf einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung von September 2012 zurück. Neben der Bezirksmedaille erhielten Christel und Helmut Liebram eine Urkunde in Anerkennung der um den Bezirk Pankow erworbenen besonderen Verdienste sowie einen Bandsteg in den Berliner Landesfarben weiß und rot mit aufgebrachtem Bezirkswappen. Beide trugen sich außerdem in das Goldene Buch des Bezirks ein.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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