Bürgerverein gründet Arbeitskreis für die Wilhelmsruher Hauptstraße an
Wilhelmsruh. Eigentlich ist die Hauptstraße die Einkaufsmeile Wilhelmruhs. Allerdings fehlt es ihr an Attraktivität. Das soll sich in absehbarer Zeit ändern.
Wie das gehen könnte, besprachen Vorstandsmitglieder des Bürgervereins „Leben in Wilhelmsruh“ und Geschäftsinhaber vor Kurzem in der Nachbarschaftsbibliothek. Diese Bibliothek war der Auslöser dafür, dass sich der Verein vor elf Jahren gründete. Der Bezirk hatte seinerzeit keine Mitarbeiter und Mittel für den Betrieb der Stadtteilbibliothek mehr. Sie sollte geschlossen werden. Engagierte Bürger um den heutigen Vereinsvorsitzenden Patrick Meinhardt machten dagegen mobil. Auf dem Gelände des PankowParks in der Hertzstraße 61 wurden neue Räume gefunden. In Selbsthilfe konnte eine Nachbarschaftsbibliothek für den Ortsteil aufgebaut werden. Diese wird seitdem von Ehrenamtlichen betrieben.
„Unser Verein nennt sich aber ,Leben in Wilhelmsruh'. Darum kümmern wir uns auch um andere Dinge, die zum Leben in unserem Ortsteil gehören“, so Meinhardt. Was liegt da näher als die Hauptstraße, auf der es nach Ansicht vieler Wilhelmsruher viele Probleme gibt. Erst schloss im vergangenen Jahr die Sparkasse. Dann machte auch der Buchladen zu, und vor nicht allzu langer Zeit verlor die Straße den Obst- und Gemüsehändler und die beliebte Fleischerei.
Weiterer Abwärtstrend befürchtet
Man habe Angst, dass es mit der Straße noch weiter abwärts ginge, so Meinhardt. Deshalb wolle man die Gewerbetreibenden zusammenbringen und gemeinsam überlegen, wie man die Straße wieder attraktiver machen kann. Die Einschätzung, dass sich auf der Straße etwas tun muss, teilten die etwa 50 Anwesenden beim ersten Treffen zum Thema „Perspektiven für die Hauptstraße“. Zurzeit ist sie eher eine Durchfahrtsstraße als eine Einkaufsmeile, an der man anhält, aussteigt, einkauft oder bummelt. Das liege auch daran, dass es weder eine Verkehrsberuhigung noch ausreichend Parkplätze oder Parkraumbewirtschaftung gebe, meinen die Gewerbetreibenden.
Der Bürgerverein schlägt vor, dass sich die Gewerbetreibenden zusammenzuschließen und gemeinsame Aktionen planen. Die Idee kam gut an. Ein erster Schritt ist da, unter dem Dach des Bürgervereins einen neuen Arbeitskreis mit dem vorläufigen Namen „Kaufen in Wilhelmsruh“ zu gründen. Dieser könnte die Vereinsinfrastruktur nutzen und eigene Ideen und Projekte für die Zukunft der Hauptstraße entwickeln.
Wilhelmsruher Adventsmarkt
Dorothea Stiebig, die nahe der Hauptstraße ein Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsbüro betreibt, erklärte sich bereit, die Sache in die Hand zu nehmen. Sie wird künftig zu den Treffen des Arbeitskreises einladen. Als eine erste gemeinsame Aktion soll es in diesem Jahr einen „Wilhelmsruher Adventsmarkt“ geben. Als Termin ist der 28. November vorgesehen. An diesem Tag werden alle Beteiligten in ihren Geschäften Sonderaktionen anbieten. Die Vermieter von leer stehenden Geschäften sollen indes für die Idee gewonnen werden, ihre Räume für Lesungen, Konzerte und Ausstellungen zu öffnen. Weiterhin wird über eine weihnachtliche Beleuchtung nachgedacht. Das alles kann allerdings nur gelingen, wenn möglichst viele Gewerbetreibende mitmachen. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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