Das ABB Ausbildungszentrum startet mit 211 neuen Lehrlingen ins Ausbildungsjahr
Wilhelmsruh. Zweifachen Grund zum Feiern gab es dieser Tage im ABB Ausbildungszentrum. Zum einen konnten die neuen Lehrlinge zum Start ins neue Ausbildungsjahr begrüßt werden, zum anderen wurde Richtfest für den Neubau der Bildungseinrichtung gefeiert.
Das ABB-Ausbildungszentrum ist eine echte Erfolgsgeschichte. Jedes Jahr nehmen dort mehr junge Leute eine Ausbildung in einem gewerblich-technischen Beruf auf. In diesem Jahr beginnen laut ABB-Arbeitsdirektor Markus Ochsner 211 Schulabgänger in der Lessingstraße 79 mit ihrer Lehre. Mit ihnen werden dann 650 junge Leute am Standort ausgebildet.
Früher befand sich dort die Betriebsschule des volkseigenen Kombinats Bergmann Borsig. Anfang der 90er-Jahre kaufte der weltweit agierende Technologiekonzern ABB diesen Kraftwerksanlagenbau-Betrieb. Der neue Eigentümer entschloss sich, dessen Berufsbildungseinrichtung zu erhalten.
Neues Konzept: Verbundausbildung
Mitte der 90er-Jahre entwickelte das Ausbildungszentrum ein neues Konzept: die Verbundausbildung. Mit dieser ist man inzwischen äußerst erfolgreich. Verbundausbildung heißt, dass ABB nicht nur seinen eigenen Nachwuchs ausbildet, sondern auch für kleine und mittelständische Unternehmen. Viele dieser Betriebe hätten weder die technischen noch die personellen Voraussetzungen, um alle Inhalte einer modernen Ausbildung abzudecken, erklärt Markus Ochsner. Deshalb übernimmt das ABB Ausbildungszentrum in großen Teilen die Ausbildung. Die Unternehmen können sich indes darauf verlassen, dass sie hervorragend ausgebildete Facharbeiter bekommen. In den zurückliegenden sechs Jahren haben ausnahmslos alle Azubis ihre Lehre erfolgreich beendet, etwa die Hälfte wegen ausgezeichneter Leistungen sogar vorzeitig. Zu den Partnern zählen heute etwa 150 Betriebe.
Beim Start ins neue Ausbildungsjahr lobte die Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Iris Gleicke (SPD), das Engagement des ABB-Ausbildungsbetriebs. Die duale Ausbildung, wie sie dort praktiziert werde, habe viele Potenziale. Mit seinem Engagement tue das Ausbildungszentrum vor allem auch etwas gegen den drohenden Fachkräftemangel in Deutschland.
Mehr Platz benötigt
Die Wilhelmsruher Bildungseinrichtung ist so nachgefragt, dass mehr Platz benötigt wird. Deshalb wird derzeit für knapp 14 Millionen Euro ein etwa 100 Jahre altes Gebäude des früheren Unternehmens Bergmann-Borsig, heute PankowPark, ausgebaut und baulich erweitert. Dort sollen etwa 200 zusätzliche Ausbildungsplätze entstehen. Für den Neubau stellt die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung etwa zwölf Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln bereit. Das Unternehmen ABB investiert weitere zwei Millionen Euro. Eingeweiht wird die neue Ausbildungsstätte zu Beginn des Ausbildungsjahres 2016/2017. Dann kann das ABB Ausbildungszentrum bis zu 850 Jugendlichen eine Ausbildung bieten.
Aber ABB plant weiter. Nach Beginn der Bauarbeiten entstand die Idee, gleich im Anschluss ein neues Multifunktionsgebäude zu errichten. In diesem entstehen weitere Ausbildungsplätze. Die Azubis sollen in ihm mit hochmoderner Technik an die „Industrie 4.0“ herangeführt werden. So bezeichnen die Experten das Zeitalter der internetdominierten Industrie. Weiterhin wird in diesem Neubau, für den die Planungen gerade erst begannen, eine Kantine entstehen. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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