Bildungsstadtrat stellt Planungen für die Clay-Oberschule vor

Bildungsstadtrat Jan-Christopher Rämer zeigt, wo die neue Schule stehen wird. Die farbigen Felder markieren die Neuköllner Schul-Enzugsgebiete. | Foto: Schilp
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Rudow. Zäh und langwierig war der Kampf um den Neubau der Clay-Oberschule. „Aber jetzt läuft es sehr gut“, sagt Bildungsstadtrat Jan-Christopher Rämer (SPD). Kürzlich informierte er gemeinsam mit dem Schulleiter und den Planern über den Stand der Dinge.

Nichts ist so dauerhaft wie ein Provisorium: Davon können Lehrer und Schüler ein Lied singen. Nachdem sie ihre Schule Ende der 80er-Jahre wegen Asbestbelastung verlassen mussten, kamen sie in einem Ersatzneubau am Bildhauerweg 9 unter. Fünf bis zehn Jahre sollten sie bleiben; inzwischen ist ein Vierteljahrhundert daraus geworden.

Nun laufen die Genehmigungsverfahren für die neue Schule. Mit dem Baubeginn sei frühestens 2018 zu rechnen, mit der Fertigstellung 2022, so Rämer. Rund 40 Millionen Euro wird das Ganze kosten. In der Integrieren Sekundarschule – eine Ganztagsschule mit gymnasialer Oberstufe – lernen mehr als 1000 Kinder und Jugendliche. Sie hat einen musikalischen Schwerpunkt und es gibt mehr Anmeldungen als Plätze. Vergangenen Sommer entschied sich eine Jury für den Entwurf der Bietergemeinschaft Staab Architekten und Levin Monsigny Landschaftsarchitekten. Sie plant ein zweigeschossiges,102 Meter langes und 88 Meter breites Gebäude mit einer roten Klinkerfassade. Im Inneren gibt es mehrere Lichthöfe mit Sitzgelegenheiten, offene und helle Treppenhäuser und eine zweigeschossige Aula. Im Erdgeschoss werden die Fachräume untergebracht, darüber die „Jahrgangscluster“. Es gibt Terrassen, begrünte Dachbereiche und das zweite Geschoss kann über Außentreppen verlassen werden.

An behinderte Schüler ist gedacht. „Statt einem werden vier Aufzüge geschaffen“, sagt Stadtrat Rämer. Weitere Neuerung: Die Schule rückt zehn Meter näher an die August-Fröhlich-Straße. Das habe mit der Beschaffenheit des Geländes zu tun, das einen Höhenunterschied von mehr als sechs Metern aufweise, sagt der Stadtrat. Hinter dem Schulgebäude sei eine große Treppe geplant, auf der die Jugendlichen auch sitzen können – mit Blick auf den tiefer liegenden Sportplatz. Schließlich wird auch eine Doppelstock-Sporthalle gebaut, also zwei Hallen übereinandergestapelt.

Der Schulneubau ist eines von drei Berliner Pilotprojekten mit Niedrigstenergiestandard, eine „Schule des 21. Jahrhunderts“, wie Rämer sagt. Das bedeute aber nicht, das Gebäude mit komplizierter Technik vollzustopfen. Im Gegenteil. „Wir wollen in Lebenszyklen denken. Der Bau soll wartungsarm sein und das Material leicht zu entsorgen, falls die Schule irgendwann abgerissen werden soll.“ Geheizt werden soll wahrscheinlich mit Fernwärme. Schließlich liegt das RWE-Holzschnitzelheizwerk direkt um die Ecke.

Jan-Christopher Rämer glaubt, dass in nächster Zeit kaum eine Berliner Schule so zeitaufwendig und sorgfältig geplant werden kann. Dafür sei der Druck, Plätze zu schaffen, zu hoch. „Ich denke, das wir etwas Vorbildliches machen und sich eine ganze Menge Leute unseren Neubau anschauen werden, um sich Anregungen zu holen.“

Die Clay-Schule gehört zu den großen Neuköllner Neubau-Vorhaben – neben dem Campus Rütli, dem Campus Efeuweg und der Leonardo-da-Vinci-Oberschule am Buckower Damm. sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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