Jeder Quadratmeter optimal genutzt: Hinter der Alten Rudower Dorfschule wird eine Freizeitstätte für Senioren gebaut
Rudow. Der erste Spatenstich ist getan: Am 18. Juli wurde der Startschuss zum Neubau der Seniorenfreizeitstätte Alt-Rudow gegeben. Läuft alles glatt, ist das Haus im Spätsommer nächsten Jahres bezugsfertig.
Das Bezirksamt – also die Bürgermeisterin und die vier Stadträte – hatten zur Feier des Tages ihre allwöchentliche Sitzung in der Alten Dorfschule, Alt-Rudow 60, abgehalten. So waren alle beim symbolischen Baubeginn an Ort und Stelle, denn die Freizeitstätte entsteht direkt hinter der ehemaligen Schule.
„Wir sind gekommen, um ein Versprechen einzulösen. Ich persönlich habe dafür gebürgt, dass der Neubau Wirklichkeit wird“, sagte Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) zu den zahlreichen Besuchern aus der Nachbarschaft, dem Rathaus und den politischen Gremien.
In der Tat hatten viele ältere Rudower eine Zeit lang daran gezweifelt, ob es wirklich Ersatz für ihre alte Freizeitstätte, Alt-Rudow 45, geben würde. Die mussten sie Anfang 2016 verlassen. Das marode Gebäude wurde abgerissen. Auf dem Grundstück entsteht nun eine neue Stadtteilbibliothek. Die Senioren treffen sich seitdem in der nahegelende Wohnanlage „Haus Harz“.
Doch das Bezirksamt hat Wort gehalten, und die künftigen Besucher sind an den Planungen beteiligt worden. Einfach war es nicht, denn das Haus durfte nur 150 Quadratmeter groß werden, mehr war baurechtlich nicht drin. Der Grund: Das benachbarte Ensemble aus alter Schule, Turnhalle und Schulhof, der heute eine Wiese ist, steht unter Denkmalschutz und darf nicht angetastet werden.
Also blieb nur die Fläche zwischen Wiese und Jugendgesundheitsdienst. „Wir haben oft zusammengesessen und gepuzzelt, um alles unterzukriegen. Wie bauen wir behindertengerechte Toiletten ohne Platz zu verschenken? Wo bringen wir am besten eine offene Küche unter, in der sich auch Rollstuhlfahrer bewegen können? “, so Sozialstadtrat Jochen Biedermann (Grüne).
Eine Lösung ist gefunden. Der Bau wird 14 Meter lang, elf Meter breit und 5,5 Meter hoch. Der Saal mit seiner großen Glasfront ist teilbar, die Wände sind aus Holz. Eine Steinbauweise hätte den Verlust von rund acht Quadratmetern Nutzfläche bedeutet. Die Kosten werden mit 670 000 Euro veranschlagt, der Senat hat das Geld bewilligt.
Jochen Biedermann ist erst seit rund neun Monaten Sozialstadtrat. „Da wundert es nicht, dass es für mich noch keine Gelegenheit zu solch einem ersten Spatenstich gab“, sagte er. Aber er habe in seiner Abteilung herumgefragt, niemand könne sich an ein vergleichbares Projekt in den vergangenen Jahren erinnern. Umso mehr freue ihn die Errichtung dieser Freizeitstätte.
„Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht bauen, doch das meiste Geld fließt in Bildungseinrichtungen“, ergänzte Bürgermeisterin Franziska Giffey. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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