„Wir müssen jetzt Druck machen“
Neuköllner Bürgermeister warb bei Geschäftsleuten für die Verlängerung der U7
Einen Kiezspaziergang der etwas anderen Art unternahm kürzlich Bürgermeister Martin Hikel (SPD). Er besuchte Geschäftsleute in Alt-Rudow um sich Meinungen zur Verlängerung der U-Bahnlinie 7 bis zum Flughafen BER anzuhören.
So viel vorweg: Alle Befragten, rund 20 Gewerbetreibende im Ortskern, wünschen sich, dass die U-Bahn ausgebaut wird, hatten schon Unterschriftenlisten in ihren Läden ausgelegt oder waren dazu bereit. Kiper Hüseyin, Geschäftsführer des Edeka-Supermarktes Alt-Rudow, ist einer von ihnen: „Das ist viel besser als wenn hier alle drei Minuten Busse halten, das zerstört den dörflichen Charakter“. Klaus Piontek vom gleichnamigen Autohaus sagte, er sei „schon ewig“ dafür. „Wir hoffen auf den U-Bahn-Ausbau zum BER und damit auf schnellere Wege für die Kunden.“
Beim Kiezrundgang dabei waren Mitglieder des Rudower Heimatvereins, der Aktionsgemeinschaft Rudower Geschäftsleute, Bezirksverordnete und Vertreter der erst im August gegründeten Bürgerinitiative (BI) „Neukölln in Bewegung“, die bereits weit über 1000 Unterschriften für die U-Bahnverlängerung gesammelt hat. Perspektivisch sollen auch weiter im Norden Neuköllns Listen ausgelegt werden, wie Renate Humernik von der BI berichtete. „Es wäre doch toll, vom Herrmannplatz zum Flughafen durchfahren zu können“, ergänzte Jutta Kendzia vom Heimatverein.
Wieso wurde beim BER die U7 nicht mitgedacht?
Mirjam Blumenthal, SPD-Fraktionsvorsitzende und Mitglied der BI, äußerte ihr Unverständnis darüber, dass bei der BER-Planung nicht an die U7-Verlängerung gedacht wurde. Schließlich könne damit das Verkehrschaos in Alt-Rudow verringert und den Gewerbetreibenden vor Ort geholfen werden. „Es ist eigentlich ein Unding, dass dafür eine Bürgerinitiative gegründet werden muss.“
Bürgermeister Hikel brachte es auf den Punkt. „Wir müssen Druck machen, die Verlängerung wäre eine echte Entlastung.“ Nach der Öffnung des Flughafens würde die Autobahn voll sein, mit langen Staus müsse gerechnet werden.
Wie berichtet soll noch im Herbst eine vom Senat in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der U7 vorliegen (https://bwurl.de/15ml). Unterdessen bleibt die BI nicht untätig – vor der BER-Eröffnung ist eine weitere Bürgerveranstaltung geplant. Unter https://u7zumber.de/ gibt es weitere Infos.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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