Auf dem Dörferblick: Trümmer- und Müllberg ist Naherholungsgebiet

Vom Dörferblick aus ist die Gropiusstadt sehr gut zu sehen. | Foto: Schilp
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Im Süden starten und landen Flugzeuge, im Norden grüßt die Skyline der Gropiusstadt: Auf dem Rudower Dörferblick werden die Spaziergänger für ihren Aufstieg mit einer hervorragenden Aussicht belohnt.

Mit knapp 86 Metern ist er einer der höchsten Erhebungen Berlins, gelegen an der Waßmannsdorfer Chaussee, direkt an der Grenze zu Brandenburg. Es handelt sich um einen künstlichen Berg, aufgeschüttet aus Trümmern der kriegszerstörten Stadt. Außerdem diente er von 1954 bis 1971 als innerstädtische Kippe. Rund 1,66 Millionen Kubikmeter Hausmüll hat die Berliner Stadtreinigung dort abgeladen.

Danach verwandelte sich der Berg in ein Naherholungsgebiet. Er erhielt zunächst den Namen „Drei-Dörfer-Blick“, weil die Gemeinden Schönefeld, Waßmannsdorf und Groß-Ziethen von dort aus zu sehen sind, später wurde die Bezeichnung in Dörferblick geändert. Zu Recht: Denn auch der Berliner Ortsteil Bohnsdorf und das brandenburgische Klein Ziethen liegen im Blickfeld.

Die Vergangenheit als Mülldeponie hat Gutes und Schlechtes: So musste auf eine planvolle Bepflanzung des Berges verzichtet werden, weil die biochemischen Prozesse in seinem Inneren auch heute noch nicht abgeschlossen sind. Mitte der 1980er-Jahre hatte der Bezirk eigens ein „Gaserfassungssystem“ bauen lassen und die umliegenden Gärtnereien mit dem Deponiegas versorgt, das hauptsächlich aus Methan und Kohlendioxid besteht und zum Heizen genutzt wurde. 1999 schloss man die Anlage wegen zu geringer Ausbeute.

Andererseits ist der Gipfel wegen der Gas-Aktivitäten baumfrei geblieben, was die Aussicht so gut macht. Zudem bietet die Spontanvegetation den Tieren einen guten Lebensraum. Besonders für Vögelliebhaber lohnt sich ein Ausflug: Es gibt dort Karmingimpel, Schwarz- und Braunkehlchen, Haubenlerchen, Schafstelzen, Steinschmätzer, Flussregenpfeifer, Bluthänflinge und viele andere gefiederte Arten.

Der Dörferblick bietet mehrere Aufstiegsmöglichkeiten – mit und ohne Stufen. Die Erhebung ist vom U-Bahnhof Rudow aus mit der Bus-Rundlinie 271 zu erreichen (Station Kapaunenstraße, von hier aus rund fünf Minuten Fußweg).

Tipp: Sehr reizvoll ist auch eine Wanderung entlang des Rudower Fließes mit seiner schönen Vogel- und Pflanzenwelt. Am U-Bahnhof Rudow entgegen der Fahrtrichtung an der Neuköllner Straße aussteigen. Von der Mittelinsel nach links in die Grünfläche gehen, wieder links halten, dem Fließ folgen und die Großziethener Chaussee überqueren.

Hat der Spaziergänger das Wasser auf seiner rechten Seite, stößt er nach einer guten halben Stunde automatisch auf den Klein-Ziethener Weg, der dort auf dem ehemaligen Mauerstreifen verläuft. Nach einer kurzen Strecke, vorbei an Gärtnerei und Reiterhof, zweigt links ein Weg zum Dörferblick ab, der von dort aus auch schon zu sehen ist.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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