Von der Gänsefeder zum PC
Ausstellung des Heimatvereins zur Geschichte der Schreibwerkzeuge eröffnet

Für Lothar Herrmann (rechts) und Manfred Ziemer ist die alte Schulbank eine Erinnerung an die eigene Schulzeit. | Foto: Klaus Teßmann
2Bilder
  • Für Lothar Herrmann (rechts) und Manfred Ziemer ist die alte Schulbank eine Erinnerung an die eigene Schulzeit.
  • Foto: Klaus Teßmann
  • hochgeladen von Klaus Teßmann

In seiner 93. Ausstellung beschäftigt sich der Rudower Heimatverein mit der Geschichte der Schreibwerkzeuge.

In den Vitrinen sind Schreibgeräte ausgestellt, wie sie früher benutzt wurden. Die Besucher können Gänsefedern, Tintenfässer, Griffel und Schiefertafel bestaunen. Die Ausstellung spannt den Bogen bis hin zur Kugelkopfschreibmaschine, der elektrischen Rechenmaschine und dem Computer.

Im Mittelpunkt steht eine alte Schulbank. „Die ist rund 150 Jahre alt“, erklärt Lothar Herrmann vom Heimatverein. Er habe sie von einem Onkel geschenkt bekommen und im Keller aufbewahrt. „Auf dieser Schulbank haben die Kinder in Rudow 1880 gesessen“, sagt er. „Und als ich zur Schule kam, da hatten wir Holzbänke, auf denen bis zu fünf Schüler saßen.“

Lothar Herrmann kann sich noch gut erinnern, dass jede Generation von Schülern ihre Namen in die Bänke geschnitzt hat. Zuerst ist er in die Schule in der Köpenicker Straße gegangen. Dann wurden Ende der 40er-Jahre alle Klasse auf die Alte Dorfschule aufgeteilt. „Wir haben zeitweise in drei Schichten Unterricht gehabt“, erinnert er sich.

Der Rudower Heimatverein beschäftigt sich mit vielen Themen aus dem Umfeld. So wurden in der Vergangenheit schon Ausstellungen über die Straßenbahn gestaltet, die einst bis nach Schönefeld fuhr. Oder über den Bau der U-Bahn-Linie 7, die ebenfalls bis zum Flugplatz Schönefeld geplant war.

„Die 77 Mitglieder haben selbst viel aus der Geschichte des Ortes gesammelt“, berichtet Jutta Kandzia vom Vorstand. Das Durchschnittsalter beträgt 69 Jahre. Mit ihren 63 Jahren fühlt sich Jutta Kandzia als Küken. Sie möchte gern mehr junge Rudower für die Mitarbeit gewinnen. „Meine Familie wohnt hier und wir haben uns alle immer für die Geschichte interessiert“, berichtet sie. Ihr Sohn hat seine Studienarbeit an der Universität über die Berliner Heimatvereine geschrieben. Das war für sie auch der Auslöser, sich im Heimatverein zu engagieren.

Der Verein bekommt oft historischen Gegenstände geschenkt, die Mitglieder sammeln selbst. Zu den eifrigen Sammlern gehört auch der Vorsitzende Manfred Ziemer. So ist auch die aktuelle Ausstellung zusammen gekommen. Dazu gehören Schachteln mit Griffeln, Kreide, eine alte Schultafel und viele unterschiedliche Schreibmaschinen. „Für die heutige Schülergeneration ist es schon wichtig, sich einmal anzusehen, wie die Kinder in früheren Zeiten gelernt haben“, meint Jutta Kandzia. Sie hofft auf großes Interesse.

Die Ausstellung „Schreibzeuge – von der Schiefertafel bis zum PC“ ist noch bis zum 30. September beim Heimatvereins auf dem Hof der Alten Dorfschule, Alt-Rudow 60 zu sehen, Öffnungszeiten: Sonnabend und Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Gruppen können sich auch anmelden: ¿662 36 62, der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen: www.rudower-heimatverein.de.

Für Lothar Herrmann (rechts) und Manfred Ziemer ist die alte Schulbank eine Erinnerung an die eigene Schulzeit. | Foto: Klaus Teßmann
Bürgermeister Martin Hikel und Kulturstatdrätin Karin Korte eröffneten die Ausstellung am 1. September. | Foto: Klaus Teßmann
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.