Verein „Alte Dorfschule Rudow“ feiert 15-jähriges Bestehen
Rudow. Nach Ende des Schulbetriebs begann Ende März 2001 ein neuer Abschnitt für die 1890 im neugotischen Stil erbaute Dorfschule in Alt-Rudow. Auf Anregung des Kulturamtes setzten sich einige Rudower für die Umwandlung des Hauses in einen Kulturstandort ein.
Es gibt wohl kaum einen Rudower, der das geschichtsträchtige Gebäude in Alt-Rudow 60 nicht schon einmal betreten hat. Immerhin bietet das Kulturzentrum 50 bis 55 Veranstaltungen jedes Jahr. Etwa 3000 Rudower aller Altersgruppen nehmen die Angebote wahr, von Konzerten, Matinees und Ausstellungen bis hin zu Lesungen, Theater- und Kindertheateraufführungen und Informationsveranstaltungen. Dazu kommen noch Gruppen, die sich hier regelmäßig treffen, um zu malen, lesen, spielen, basteln und werkeln. Und auch die Musik- und die Volkshochschule haben hier Räume für sich gefunden.
Dass sich die alte Dorfschule Rudow schnell zu einem veritablen Kulturzentrum und Bürgertreffpunkt des Ortskerns etablierte, ist vor allem der beständigen Arbeit und des persönlichen Einsatzes der Vereinsmitglieder zu verdanken. „Auf Anregung der damaligen Kulturamtsleiterin Dorothea Kolland kämpften wir für den Standort als Kulturzentrum. Denn wir wollten einen Ort haben, an dem wir viele kulturelle Veranstaltungen unter einem Dach stattfinden lassen können“, erzählt der damalige erste Vereinsvorsitzende Andreas Hein, der damals mit einigen Mitstreitern Flugblätter verteilte und Unterschriften sammelte, mit Erfolg.
Unterstützung erhielt der Verein in seiner Gründungsphase von der Abteilung Kultur des Bezirksamts, die auch heute noch die festen Kosten für das Haus trägt. Die gesamte Organisation der Veranstaltungen liegt allerdings allein in der Hand des Vereins. Etwa 20 bis 30 der insgesamt 200 Mitglieder sind regelmäßig tätig, um alles zu organisieren, von der Ausarbeitung des Künstlerhonorarvertrags über den Aufbau von Bühne und Bestuhlung bis hin zum Druckauftrag von Flyern oder dem Dienst an der Kasse: In monatlichen Treffen wird der Veranstaltungsplan festgelegt.
„Jeder Künstler erhält bei uns immer ein festes Honorar, das völlig unabhängig von der erwarteten Besucherzahl gezahlt wird. Wir sind ja nicht gewinnorientiert“, erklärt Andrea Balkow, zweite Vorsitzende des Vereins. Jedes Mal, wenn sowohl der Künstler als auch das Publikum Spaß an der Veranstaltung hatten, freut sie sich darüber. Letztlich hat die 56-jährige Betriebswirtin, wie auch alle anderen Vereinsmitglieder, in ihrem Ehrenamt ein wichtiges Ziel vor Augen: „Jeder, der bei uns Mitglied ist, trägt dazu bei, das dieses kulturelle Angebot in Rudow erhalten bleibt.“
Zum 15-jährigen Jubiläum bleibt der Verein dennoch bescheiden. Nur im kleinen Rahmen feierten die Mitglieder am 18. März mit einer eintägigen Ausstellung zur Vereinsgeschichte. Zum Geburtstag haben alle Mitglieder des Vereins, der auch Mitglied im Kulturnetzwerk ist und Mitinitiator des Aktionsbündnisses „Rudow gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit“ ist, einen Wunsch. Balkow: „Wir freuen uns über jedes neue Mitglied, das sich aktiv in die Vereinsarbeit einbringen möchte.“ SB
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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