Renate Humernik ist aktiv in der Geschäftsstraße Alt-Rudow

Renate Humernik vertritt auch heute noch gern manchmal ihre Tochter im Tui ReiseCenter in Alt-Rudow 25. | Foto: Sylvia Baumeister
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Rudow. Renate Humernik leitete 36 Jahre lang ihr Reisebüro in Alt-Rudow. Als die Situation in diesem Dienstleistungs-Sektor schwieriger wurde, gründete sie die AG-Rudow mit. Im ersten Teil der Serie „Unser Kiez – Rund um Alt-Rudow“ besuchte die Berliner Woche die rüstige Rentnerin an alter Wirkungsstätte.

Unter den Geschäftsleuten in Alt-Rudow gibt es wohl niemanden, der Renate Humernik nicht kennt. Die 69-Jährige ist in diesem Kiez tief verwurzelt, kennt Alt-Rudow schon seit ihrer Kindheit. Ehemann Bernd ist gebürtiger Rudower. „Die Straße hatte früher einen Dorfcharakter. Jeder kannte jeden und es gab viele Einzelhandelsgeschäfte, von denen eine ganze Reihe inzwischen wieder verschwunden sind“, erzählt Renate Humernik. Weil sie selbst immer ein gutes Händchen hatte und viel Engagement zeigte, gibt es ihr Reisebüro in Alt-Rudow heute immer noch.

Im Januar 2014 übernahm ihre Tochter Katja Wallström das Geschäft, die vorher bereits lange dort mitgearbeitet hatte. Ab und zu, wenn ihre Tochter im Urlaub ist, sitzt sie gern mal wieder vertretungsweise im Reisebüro. „Es gibt auch ein Leben nach der Arbeit und meine Tochter war alt genug, das Geschäft zu übernehmen“, erzählt Renate Humernik. Viele Jahre hat sie selbst dort verbracht, seit 1970 arbeitete sie als Angestellte im „Reisebüro Fritsch & Sohn“, wie es damals hieß. Acht Jahre später übernahm sie es als „Reisebüro Fritsch & Sohn, Nachfolger Renate und Bernd Humernik“.

1995 wurde daraus ein Tui ReiseCenter, das gleichzeitig neue, größere Räume nebenan bezog. Neben ihrem Geschäft engagierte sich die Reiseverkehrskauffrau immer wieder für andere Projekte. Mit Ehemann Bernd verkaufte sie von 1981 bis 1989 selbst hergestellte Süßigkeiten auf einem Adventsmarkt in der Prierosser Straße. Die Einnahmen spendeten sie an gemeinnützige Organisationen und Vereine. Mit der Änderung der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten wurde es für sie erneut Zeit, aktiv zu werden.

„Wir mussten an einem Strang ziehen, um mit den großen Einzelhandelsketten mithalten zu können“, erzählt sie. Auch der im Bau befindliche Abschnitt für die vergrößerten Gropius Passagen setzte die Geschäftsleute in Alt-Rudow unter Druck. Gemeinsam mit 14 weiteren Geschäftsleuten und Dienstleistern gründete Renate Humernik deshalb 1997 die AG Rudow und ging in den Vorstand. In der Folgezeit opferte sie viel Zeit für ihr Ehrenamt. Zahlreiche Aktionen der AG Rudow mit Standortflyern, Sammel- und Gewinnspielen, den Rudower Meilenfesten, folgten.

So gelang es allmählich, ein neues Image aufzubauen und sich gegen die große Konkurrenz in der Gropiusstadt zu behaupten. Heute hat die AG Rudow etwa 50 Mitglieder. Nach zehn Jahren zog sich Renate Humernik aus dem Vorstand der AG Rudow zurück. Dennoch ist sie bis heute aktiv. Nach wie vor kämpft sie für den Erhalt der Linienführung des BVG-Busses 171 durch Alt-Rudow: „Wenn ich jetzt nochmal den Ehrgeiz hätte“, so meint Renate Humernik, „würde ich mich für den Weiterbau der U-Bahnlinie 7 einsetzen. Das macht mehr Sinn, als die Verlegung der Buslinie.“ SB

Sie wollen weitere Geschichten aus der Serie rund um Alt-Rudow lesen? Dann klicken Sie auf Unser Kiez - Rund um Alt-Rudow. Persönliche Kiezgeschichten aus der ganzen Hauptstadt gibt es wiederum auf Unser Kiez - Berlin.
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

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