Blumenviertel: Anwohner sollen in einigen Jahren Brunnengalerie finanzieren

Neukölln. Die Brunnengalerie im Rudow-Buckower Blumenviertel könnte weiter in Betrieb bleiben – aber nur, wenn die Anwohner mittelfristig die Kosten übernehmen. Das ist das Ergebnis eines Runden Tisches, der kürzlich getagt hat.

Wie berichtet, senkt die Brunnenanlage seit 20 Jahren den hohen Grundwasserspiegel in der Siedlung rund um den Glockenblumenweg. Errichtet wurde sie, um die Altlastensanierung in Johannisthal zu unterstützen. Weil diese beendet ist, wollte der Senat die Galerie Ende 2017 abschalten. Er sei nicht verpflichtet, Grundwasser dauerhaft künstlich zu senken, um Keller trocken zu halten und wolle keinen Präzedenzfall für Berlin schaffen, so die Argumentation. Die Betroffenen sehen das Land Berlin aber sehr wohl in der Pflicht.

Um zu vermitteln, lud Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) die Beteiligten zum Runden Tisch ein. Umweltstaatssekretär Stefan Tidow habe den Weiterbetrieb der Anlage für drei bis vier Jahre in Aussicht gestellt, so Giffey. Die Bedingung: Danach müssten die Hauseigentümer die Kosten selbst tragen. Bis spätestens Ende 2018 sollten sie dafür einen Zweckverband gründen.

Laut Gutachten würden jährlich rund 250 000 Euro für den Brunnenbetrieb fällig. Bei 500 betroffenen Häusern wären das 500 Euro pro Eigentümer, bei 4000 – eine Zahl, die von den Anwohnern häufig genannt wird – nur gute 60 Euro. Der Senat schreibe nun die Eigentümer an und frage nach der Bereitschaft, sich finanziell zu beteiligen, informiert die Bürgermeisterin. „Die Reaktionen der Anwohnerschaft waren sehr unterschiedlich. Während einige von Erpressung sprachen und lautstark die vollständige Kostenübernahme durch den Senat forderten, gab es auch andere Stimmen mit sehr differenzierten Überlegungen“, so Giffey weiter. Nun gehe es darum, rechtlich genau zu prüfen, wie der vorgeschlagene Zweckverband aussehen könnte und vor allem sicherzustellen, dass sich daran alle Betroffenen beteiligen.

Die Bürgermeisterin betont, dass das Bezirksamt weder Betreiber noch Eigentümer der Brunnengalerie sei und in dieser Sache nur als Bittsteller auftreten könne. „Wir haben für die im Raum stehenden Fragen und Probleme auch nicht die geringsten Entscheidungsbefugnisse.“ sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.686× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.032× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.649× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.558× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.