"Kaffeebraun" zur Begrüßung
Initiative zeigt Dokumentarfilm über schwarze Fußballspielerinnen und Fußballspieler
Der Dokumentationsfilm „Schwarzer Adler“ läuft am Donnerstag, 14. September, um 20 Uhr im Hof der Alten Dorfschule, Alt-Rudow 60. Er erzählt persönliche Geschichten von schwarzen Fußballerinnen und Fußballern in Deutschland. Organisatorin des Abends ist die Initiative „Rudow empört sich. Gemeinsam für Respekt und Vielfalt“.
Der titelgebende „Schwarze Adler“ ist das Wappen auf dem Trikot der Nationalmannschaft. Dieses Trikot einmal zu tragen, ist seit Generationen der Wunsch vieler Kinder. Doch Menschen, die nicht weiß sind, haben es als Spieler schwerer – immer noch. Im Film von Torsten Körner zu Wort kommen unter anderem Erwin Kosstedde, Jimmy Hartwig, Gerald Asamoah, Steffi Jones und Beverly Ranger, die im Mai 1975 das „Tor des Monats“ schoss.
Sie berichten vom Aufwachsen in Deutschland, ihrem Weg zum Fußball und in die Nationalmannschaft, aber eben auch von Diskriminierungen. Erwin Kostedde, der erste deutsche schwarze Nationalspieler, kam sich an der Seite von Franz Beckenbauer und Berti Vogts wie ein Fremdkörper vor. Er erzählt, wie er sich mit Kernseife stundenlang wusch, um weißer zu werden. Jimmy Hartwig und Steffi Jones berichten, wie ihre Familien diffamiert und ihre Mütter beschimpft wurden.
Der deutsche Volksport Nummer eins ist ein Spiegel der Gesellschaft. Deshalb kombiniert Filmemacher Körner die Aussagen der Sportler mit Zitaten und Alltagsszenen. So fand es das deutsche Publikum in den 1970er-Jahren enorm spaßig, als der Entertainer und Sänger Roberto Blanco in eine Waschmaschine gesteckt wurde. Zu Beverly Rangers Begrüßung in der Sportschau erklang das Vico-Torriani-Lied „Schön und kaffeebraun sind die Jamaica-Frau’n“.
Torsten Körner ist ein erfolgreicher Filmer und Autor, er hat Dokus über Angela Merkel und Gerhard Schröder gedreht und Bücher über die Familien Willy Brandt, Götz George, Franz Beckenbauer und Heinz Rühmann geschrieben. „Schwarze Adler“ wurde unter anderem mit dem Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Ob der Regisseur persönlich zum Filmabend nach Rudow kommt, steht noch nicht fest.
Wer dabei sein möchte, melde sich in der Buchhandlung Leporello unter Tel. 66 52 61 53 an. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Bei schlechtem Wetter wird auf einen anderen Vorführungsort ausgewichen.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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