Lebensraum für Pflanzen und Tiere
Kalte-Grund-Pfuhl soll unter Schutz gestellt werden
Das Bezirksamt will den Kalte-Grund-Pfuhl unter Schutz stellen, er soll ein Naturdenkmal werden. Bis zum 27. November läuft eine Bürgerbeteiligung, bei der Interessierte Stellungnahmen zu dem Vorhaben abgeben können.
Der Pfuhl liegt zwischen Fischadler-, Seeadler- und Eulenweg. Er ist in Privateigentum, aber öffentlich zugänglich. Das künftige Naturdenkmal samt Umgebung misst rund 6000 Quadratmeter, davon nimmt die Wasserfläche gut 1000 Quadratmeter ein. Entstanden ist das Kleinstgewässer als eiszeitliches Toteisloch. Das war nichts Außergewöhnliches. Noch 1831 befanden sich in den „kalten Gründen" östlich der Waßmannsdorfer Chaussee nachweislich drei Pfuhle. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde eine Gärtnerei angelegt, ab 1926 ist nur noch ein Pfuhl in den Karten verzeichnet. Die Gärtnerei musste inzwischen einer Stadtrandsiedlung mit Einzel- und Doppelhäusern weichen.
Der Kalte-Grund-Pfuhl ist ein wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Um diese biologische Vielfalt zu erhalten, soll er als Naturdenkmal ausgewiesen werden. Denn dieser Status gibt dem Bezirksamt rechtliche Instrumente an die Hand, um Störungen des Biotops zu verhindern. So wird es beispielsweise in Zukunft verboten sein, das Ufer außerhalb des Wegs zu betreten oder die Bodendecke zu beschädigen. Auch die vorhandenen Bäume und Sträucher dürfen nicht angetastet werden, und eine Mahd der Wiesen ist nur noch maximal zweimal im Jahr erlaubt.
Auf dem Gebiet des heutigen Neuköllns gab es einmal mehr als 100 Pfuhle. Übrig sind noch 26, davon stehen bereits 24 unter Schutz. Wer mehr über die Planungen rund um den Kalte-Grund-Pfuhl wissen möchte, findet die Unterlagen auf https://www.berlin.de/ba-neukoelln/politik-und-verwaltung/aemter/umwelt-und-naturschutzamt/oeffentliche-auslegung-eines-verordnungsentwurfes-gemaess-paragraf-27-absatz-3-des-berliner-naturschutzgesetzes-1491965.php. Dort können auch Stellungnahmen abgegeben werden. Außerdem liegen die Informationen im Umwelt- und Naturschutzamt, Gradestraße 36, sechste Etage (Foyer) aus. Geöffnet ist dort montags bis freitags in der Zeit zwischen 9 und 17 Uhr.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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