Baubeginn in frühestens acht Jahren
Da Planungen völlig neu erarbeitet werden müssen, bleibt Waßmanndorfer Chaussee weiter Holperstrecke
Seit Jahren ist die Waßmannsdorfer Chaussee in einem miserablen Zustand. Die Sanierung sollte ursprünglich bis 2023 über die Bühne gegangen sein, doch alle Vorbereitungen waren für die Katz. Wann endlich Bauarbeiter anrücken, steht nicht fest.
Das teilte der zuständige Stadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen) kürzlich auf Anfrage des Bezirksverordneten Olaf Schenk (CDU) mit. Der Grund für die Verzögerung: Das Land Berlin arbeitet an neuen Vorgaben für die „dezentrale Regenwasserentwässerung von Straßen“. „Das macht eine komplette Überarbeitung der vorhandenen Bauplanungsunterlagen notwendig, weil sämtliches Wasser oberirdisch zur Versickerung gebracht werden muss“, so Biedermann.
Momentan geht er davon aus, dass die Arbeiten, die rund drei Jahre dauern sollen, frühestens 2030 beginnen können. Sicher ist er aber auch bei dieser Terminangabe nicht. „Bis dahin ist noch viel Zeit, in der sich Sachlagen ändern können.“ Autofahrer müssen jedenfalls erst einmal weiter mit Einschränkungen auf der rund zwei Kilometer langen Straße leben. Seit 2006 gilt dort Tempo 30. Auf den letzten 250 Metern zwischen Rhodeländer Weg und Stadtgrenze ist die Fahrbahn so schlecht, dass 2015 eine Höchstgeschwindigkeit von zehn Stundenkilometern angeordnet wurde. Zudem dürfen ab Gockelweg nur Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen Gewicht rollen.
Verzögerungen auch bei Wasserbetrieben
Arge Verzögerungen sind auch bei den Berliner Wasserbetrieben zu verzeichnen. Vor der Straßensanierung ist es zwingend nötig, die Abwasserdruckleitung unter der Waßmannsdorfer Chaussee zu erneuern. Ursprünglich war die Maßnahme im Jahre 2015 geplant, geschehen ist bis heute nichts. Auch dafür kann Biedermann nicht genau sagen, wann es losgeht. Nur so viel: Derzeit seien die Mitarbeiter der Wasserbetriebe mit der Erneuerung des Strangs am Buckower Damm beschäftigt. Solange diese Arbeiten nicht erledigt seien, dürfe die Druckleitung in Rudow nicht vom Netz genommen werden.
Schließlich wollte Olaf Schenk noch wissen, ob ein Fahrradweg an der Chaussee in Planung ist. Aber auch dabei sieht es nicht gut aus. Denn die alten Alleebäume machen eine Verbreiterung der Straße, die nur sechs Meter misst, unmöglich. Also fehlt der Platz, um einen Radstreifen zu markieren. Auch für einen Radweg jenseits der Bäume ist es laut Biedermann zu eng. Er müsste gemäß der geltenden Vorschriften mindestens zwei Meter breit sein. „Das lässt sich nicht realisieren, weil ja auch noch Gehwege und Versickerungsflächen im Querschnitt realisiert werden müssen“, so der Stadtrat.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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