Neues rund um die U-Bahnlinie 7
Umbau des Bahnhofs Rudow wohl 2019 beendet/ Senat prüft U7 bis Schönefeld

BVG-Bauchef Uwe Kutscher im aktuell gesperrten Teil des U-Bahnhofs Rudow. | Foto: Schilp
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  • BVG-Bauchef Uwe Kutscher im aktuell gesperrten Teil des U-Bahnhofs Rudow.
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Warum ziehen sich die Arbeiten im und am U-Bahnhof Rudow seit einer gefühlten Ewigkeit hin? Und wie sieht es mit der Verlängerung der U7 bis Schönefeld aus? Darum ging es kürzlich bei zwei Veranstaltungen.

Die CDU Neukölln hatte am 1. November zum Ortstermin eingeladen. BVG-Bauchef Uwe Kutscher erklärte, was es mit den Verzögerungen beim Umbau des U-Bahnhofs auf sich hat: Im Jahr 2011 begann das Planfeststellungsverfahren für die Vergrößerung der Verteilerhalle und zwei neue Ein- und Ausgänge zu beiden Seiten der Neuköllner Straße, wo künftig alle Großen Gelben in und aus Richtung Schönefeld halten werden – an überdachten Wartebereichen. „Eine unendliche Geschichte“, kommentiert Kutscher. Bis zu 50 Verwaltungen und andere Beteiligte waren anzuhören. Jeder Quadratmeter überdachte Fläche musste begründet, über jeden Baum, der weichen sollte, gestritten werden.

Schwierige Koordination

Die Bauarbeiten konnten 2015 losgehen, aber nur etappenweise. „Mit der Verkehrslenkung haben wir lange diskutiert, bis sie von ihrer Forderung, drei Fahrspuren auf der Neuköllner Straße freizuhalten auf zwei herunterging und wir genug Platz hatten“, so Kutscher. Dann kamen die Wasserbetriebe, die eine Hauptabwasserleitung unter der Kreuzung erneuern wollten.

Ein weiteres Problem: Für den neuen Ausgang auf der östlichen Seite der Neuköllner Straße – dort halten die Busse Richtung Innenstadt – hätte die BVG ein Stück Wiese gebraucht, die im Besitz des damaligen Reichelt- und heutigen Edeka-Supermarktes ist. Doch Fehlanzeige. „Reichelt wollte nicht, selbst dann nicht, als sich ein Staatssekretär einmischte“, sagt Kutscher.

Das zwang zur Planänderung: Nun war dort nur noch Raum für eine abwärtsführende Rolltreppe, nicht mehr für eine zweite herkömmliche. Also musste auch der alte Ein- und Ausgang, der auf die Großziethener Chaussee an der Spinne führt, verbreitert werden – von zweieinhalb auf vier Meter. „Falls die Rolltreppe mal ausfällt, müssen die Leute um die Ecke gehen, haben dann aber mehr Platz als zuvor“, so Kutscher. Er rechnet damit, dass die Arbeiten im Herbst 2019 abgeschlossen sind.

Neukölln wünscht sich U7 bis Schönefeld

Um die Verlängerung der U7 nach Schönefeld, die sich Neukölln dringend wünscht, ging es am 6. November beim Senatsbesuch im Bezirk. Bürgermeister Martin Hikel (SPD) betonte, der neue Großflughafen müsse unbedingt zuverlässig erreichbar sein, denn das Fahrgastaufgekommen werde noch höher als bisher prognostiziert ausfallen.

Schönefelds Bürgermeister Udo Haase (parteilos) sagte, seine Gemeinde wachse in den nächsten Jahren voraussichtlich von 16 000 auf 45 000 Einwohner, der Verkehr werde dramatisch zunehmen. Drei Machbarkeitsstudien seien deshalb in Arbeit, erklärte Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos). Geprüft würden Trassen bis zum Liselotte-Berger-Platz, bis zum S-Bahnhof Schönefeld und bis zum neuen BER. „Spätestens im übernächsten Jahr haben wir eine Entscheidungsgrundlage.“ Die Maximalvariante bis zum neuen Flughafen sei gut sechs Kilometer lang und koste etwa eine Milliarde Euro; falls ein Teil der Strecke oberirdisch verlaufe, auch weniger.

15 Jahre überbrücken

Die Planung und der Bau der U-Bahn-Trasse würden rund 15 Jahre dauern, so Günther. Also müsse in jedem Fall über Zwischenlösungen wie Trams oder Busse nachgedacht werden. Auch Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) dämpfte hohe Erwartungen: „Eine U-Bahn ist immer das Teuerste, und bei der BVG gibt es ganz allgemein einen unheimlichen Nachholbedarf.“

Immerhin: Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) versicherte: „Es wird noch in dieser Legislaturperiode eine Grundsatzentscheidung über die Verlängerung der U7 geben.“ Die nächsten Berliner Wahlen sind im Jahr 2021.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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