Großinvestition am Mistelweg
Pharmawerk B. Braun Melsungen expandiert und feiert Richtfest
Rund 50 Millionen Euro steckt das Pharmawerk B. Braun Melsungen in seinen Rudower Standort. Einiges ist bereits geschafft: Ende Oktober wurde am Mistelweg 2 das Richtfest für den Neubau gefeiert, der dem Stammwerk gegenüberliegt.
Der stellvertretende Bürgermeister Falko Liecke (CDU) überbrachte gute Wünsche des Bezirksamts. „Diese Erweiterung zählt zu den derzeit größten Investitionsvorhaben in Neukölln“, sagte er. Am Mistelweg stellt das Werk sterile Injektionslösungen her, darunter Anästhetika für Narkosen, Elektrolyte und steriles Wasser. Jedes Jahr laufen rund eine halbe Milliarde Kunststoff- und 80 Millionen Glasampullen vom Band.
Rund 800 Mitarbeiter sind hier beschäftigt, darunter junge Menschen, die in kaufmännischen, naturwissenschaftlichen und technischen Berufen ausgebildet werden.
Bereits in den vergangnen Jahren hat B. Braun Melsungen kräftig investiert: Seit 2011 sind 125 Millionen Euro in Erweiterung der Produktionsflächen geflossen. Denn das Geschäft mit Antibiotika & Co läuft gut, und das Unternehmen gehört mit einem jährlichen Umsatz von sieben Milliarden Euro zu den zehn größten Medizintechnik-Herstellern weltweit.
Mit dem Richtfest ist nun der Startschuss für die nächsten Um- und Ausbauten gefallen. Bis August 2020 will die Firma 17 Einzelmaßnahmen umsetzen, darunter eine Brücke über den Mistelweg, die den alten mit dem neuen Betriebsteil verbindet. Darüber hinaus ist an der Kanalstraße eine Filiale für die Logistik, also den Lieferverkehr, geplant. Der Betrieb soll während der Arbeiten durchgehend aufrecht erhalten werden.
Traditionsfirma mit 180 Jahren Geschichte
Übrigens hat B. Braun eine zweite Adresse im Bezirk, nämlich am Sieversufer in Britz. Hier werden Produkte für die Therapie von Gefäßerkrankungen wie Herzkatheter, Stents und Gefäßimplantate hergestellt. Schließlich betreibt das Unternehmen auch die Aesculap-Akademie in Mitte, wo sich medizinisches Fachpersonal fortbildet. Insgesamt beschäftigt die Firma in Berlin mehr als 1000 Menschen und ist damit einer der größten Arbeitgeberinnen im Bereich Medizintechnik.
Die Zentrale liegt jedoch nach wie vor im nordhessischen Melsungen. Dort begann vor 180 Jahren die Erfolgsgeschichte, als Julius Wilhelm Braun seine Rosen-Apotheke eröffnete. Bereits sein Sohn begann mit der Produktion – er setzte damals auf Pflaster und Migränestifte.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.